Samstag, September 29, 2007

Buffy the Slayer Comic

Noch mal kurz zur KONKRET. Im aktuellen (post-jubel) Heft gilt es einen gar hundstrivialen Artikel über eine unbedeutende, abgesetzte Fernsehserie zu beachten, geht somit die KONKRET ihrem Ende ein Stück weiter entgegen - nach Traktaten über World of Warcraft, Harry Potter und die Simpsons nur folgerichtig, sich nun Buffy the Vampire Slayer zu Gemüte zu führen. Theoretischer Aufhänger: die 8. Staffel, die zur Zeit als Comic bei Dark Horse erscheint (wir berichteten). Praktisch jedoch geht es um das feuchtfröhliche Traumpaar der Serie: Buffy und Spike. Und ist damit leider völlig unaktuell. Daß man in den Comics erfährt, daß Spikes (und Angels) kurze Stippvisite in Rom auf Buffys Spuren sie in Wahrheit nicht Buffy, sondern einer (von der Slayer-Gemeinde eingesetzte) Doppelgängerin näher bringen - kein Wort. Schade.

Doch bevor wir den insgesamt doch wohligen Artikel beiseite legen, hier mein persönliches Highlight (weil pet peeve von yours truly):
Daß "Buffy" zum Schönsten gehört, was Fernsehen je hervorgebracht hat, läßt sich eigentlich auf den ersten Blick erkennen; es sei denn, vielleicht, man schaut die deutsche Synchronisation. Schon daß die Serie hierzulande unter dem Titel "Buffy - Im Bann der Dämonen" laufen muß, zählt, neben der Umbenennung von Stan und Laurel in Dick und Doof, zu den ärgsten deutschen Übersetzungsverbrechen.
Wohl wahr, wohl wahr. Und die eigentliche Synchronisation ist keinen Deut besser ihr Titel (wer sich durch den längsten Blogeintrag der Internetgeschichte arbeiten mag, findet dort mehr zu diesem Thema - ab dem 4. Absatz geht's los).

Doch nun zurück zum Thema, also Salz in die offene Wunde der verpaßten Chance der KONKRET: das Buffy-Comic. Und der Comic ist [mode fanspeek]groß[/mode].

All jenen, die sich nach wie vor tunlichst davor sperren, der Serie auch nur den Hauch einer Chance zu geben, sei gesagt: die Comics werden sie auch nicht umstimmen. Und das im folgenden Geschriebene wird ihren Augen befremdlich vorkommen. Also: auf Wiedersehen.

Allen anderen sei kurz beschrieben, worum es in den bisherigen sechs Heften so geht. Eins vorweg noch: nicht alle Charakter der TV-Serie haben bisher ihre Aufwartung gemacht - beispielsweise "fehlen" bisher Spike und Angel (ein weiterer Grund, warum der KONKRET-Artikel etwas fehlgeleitet wirkt). Ok, here goes ...

Die 8. Staffel spielt nach dem offenen Ende von Angels 5. Staffel, doch was nach dem angelschen Kulminationspunkt mit den bis dahin Überlebenden (Angel, Spike, Illyria und Charles Gunn) geschah - kein Wort. Die Slayer bleiben (nach ihrem Sieg über das First Evil in Staffel 7) größtenteils organisiert - von den weltweit knapp 1800 Slayern arbeiten ca. 500 mit den Scoobies. Die US-Regierung stuft diese Slayer- als terroristische Organisation. Warren Mears ist zurück - nachdem er von Willow in Staffel 6 zu eloquent gehäutet wurde, hat Amy (die Ex-Rättin ...) ihn gerettet. Buffy hat zu ihrem Schutz zwei Doppelgängerinen (eine, wie oben beschrieben, in Rom; das Schicksal der anderen wird in Band 5 beschrieben). Und Faith, unser aller Lieblings-Slayer, wird von Giles auf eine korrupte Slayer angesetzt (ab Band 6, von dem das hier abgebildete Titelbild stammt).

Fazit: Five by five im Buffyverse, und business as usual für die Scoobies. Wer die Comics liest, ist anschließend noch nicht mal mehr halb so traurig, daß Buffy nicht mehr im TV zu sehen ist.

Donnerstag, September 27, 2007

A Marxist of the Groucho variety

Es sei mein Begehr, dem geneigten (dt: schrägen) Publikum nicht nur die Marx Brothers ein Stück weit näher ans Herzerl zu rücken, sondern in einem Abwasch auch gleich Aufklärung hinsichtlich meines Pseudonyms - ja, der Name ist nicht echt - nachzuliefern, da dieses bereits mehr als einmal die falschen Assoziationen hervorrief. Fangen wir also damit an: Firefly hat da erst einmal nichts mit der gleichnamigen und grandios-guten TV-Serie zu tun, auch wenn ich gestehen muß, daß diese Namensgleichheit sicherlich kein Hinderungsgrund gewesen ist. Nein, der Name "Julius Firefly", gerne auch einmal "Julius T. Firefly" oder "JT Firefly", rekurriert auf Rufus T. Firefly aus dem Marx Brothers-Streifen Duck Soup, dort gegeben von Groucho Marx, der in Wahrheit Julius mit Vornamen hieß. Soviel dazu.

Nun zu einigen der besonderen Perlen der Marx'schen Filmkunst, die hierzulande - auch dank unterirdisch schlechter Synchro und Untertitel - völlig zu Unrecht oft in die "Klamottenkiste" gepackt werden.

Eröffnen wir den schwarz-weißen Reigen mit der legendären Spiegelszene, nicht ganz zufällig aus dem bereits erwähnten Meisterwerk Duck Soup. Wir sehen Rufus T. Firefly (Groucho) im Nachthemd, und Pinky (Harpo) in Firefly-Verkleidung (Nachthemd, Brille, falscher Bart), und ganz am Ende noch Chicolini (Chico) ... aber ich will mal nicht vorgreifen. Bitte sehr:


Ein weiterer Klassiker, diesmal aus A Night at the Opera: Groucho und Chico handeln einen Vertrag aus.

Und gleich im Anschluß an diesen Filmausschnitt möchte ich den Blick auf den letzten Satz der Blogbeschreibung oben richten. Nun ist auch dieser Witz verbockt, nicht?

Dann war da noch das Password Swordfish.


Der Appetizer ist serviert, der Aufklärung ist Genüge getan. Gute Nacht.

Abu is back

Eine Erinnerung: dank Planet Hop zum Abu Bakr Rieger Fiasko. Dann verschwand zunächst das Originalvideo, dann das Remake.

Kurz und gut, das Fiasko und Abu sind zurück, dank dissi von dissidenz.olifani. In diesem Beitrag ist es zu finden, also nix wie hin.

Mittwoch, September 26, 2007

1000 Jahre taz

Was war 1974 doch für ein Jahr - eine Zeitenwende, würden manche sagen: Dungeons & Dragons und yours truly erblicken fast zeitgleich das Licht der Welt, Deutschland wird ausnahmsweise nicht Fußballweltmeister der Herzen, und Hermann Ludwig Gremliza beginnt seine Berufung als Herausgeber der KONKRET.

Nun ist sie bekanntlich 50, die KONKRET. Nach Studiblatt und Apo-Fanzine nun die publizistische Speerspitze einer seriösen Linken. Right? Wrong. Fragen Sie doch mal die taz.

Die aktuelle KONKRET bietet eingangs einen ansehnlichen Pressespiegel (angeführt von Schwesterzeitschrift Titanic), bei dem eben dieses grüne Beinahparteiorgan taz mehr als nur durch die schiere Ausführlichkeit auffällt. Die folgenden Zitate stammen zunächst aus dem Textchen "Das Gewissensmagazin" von Stefan Reinecke, welcher auch Gegenstand in der aktuellen KONKRET ist (entsprechend kurz wird es abgehandelt, Göttinseidank).

Erst einmal sind KONKRET-Lesende dumm wie Bohnenstroh, ja vermutlich gar dümmer als die grüne Basis.
Denn wer konkret liest, erwartet nichts Neues, schon gar nichts Zeitgemäßes. Sondern nur die Wiederkehr der immer gleichen Botschaften.
Nun sag uns aber bitte, lieber Herr Reinecke, um was für Botschaften es sich handeln mag.
Also: Fast alle Politiker in Deutschland sind nationalistische Trottel. Der deutsche Imperialismus ist nicht 1945 endgültig untergegangen, sondern quicklebendig. Die DDR war das bessere Deutschland. Deutsche sind meist Nazis oder zumindest Nationalisten - wenn nicht, wissen sie es bloß noch nicht. Die Grünen sind schon immer Verräter gewesen. Die Linkspartei besteht aus einem Haufen Nationalisten - und so weiter.
Die Grünen: Verräter? Da wird in der taz (wie zu erwarten) der Grünen Partei, jenem Club rechts und links der SPD, die zuletzt immer die Unfähigsten aus ihrem Führungsreigen zur Doppeldumpfheit benennen, mehr Bedeutung zugemessen als ihr zusteht. Und genau darum geht es meist in KONREKT, wenn sie sich doch einmal dazu herabläßt, über jene Partei ein, zwei Seiten zu verlieren: aktuelle grüne Dümmlichkeiten.
Der Rest? Da gesellt sich Unterstelltes zu Fakten, Fakten, Fakten (z.B. Linkspartei). Wie schön einfach die Welt doch ist, durch die grüne Brille betrachtet.

Ein Zukunftsausblick darf nicht fehlen.
Und die nächsten 50 Jahre? Sehen für konkret nicht gut aus. Die Linke könnte zwar ein Blatt gebrauchen, das ihr ohne Rücksichtnahme in die Suppe spuckt. Aber nicht mit Gesinnungskanon und in diesem Bescheidwisserton.
Alles falsch machen die von der KONKRET. Bis heute haben sie, im Gegensatz zur taz, noch nicht mal eine ordentliche Kampagne auf die Beine gestellt, die dem Aboschwund entgegenwirkt. Das darf nicht sein.

Dann sind da, und nun wird es, beim Thema KONKRET laut taz eigentlich unüblich, tagesaktuell, wenn wir einen Blick auf die heutigen (26.9.) "Irrwege der Kulturrevolution" von Alexander Cammann werfen.

Da wird zunächst mit der grünen Basis, wie bereits erwähnt ähnlich dumpfes Pack wie KONKRET-Lesende, abgerechnet:
Der menschenrechtszentrierte, bewaffnete Internationalismus, eine grüne Errungenschaft seit Srebrenica, wird über Bord gekippt, sobald Oskar Lafontaine die Backen aufbläst.
Da machen sie sich den Buckel krumm, die grünen Funktionäre, erfinden Kriegslügen und Gräueltaten, nur um endlich in der Realpolitik ankommen zu können, und dann ist die Basis immer noch nicht gänzlich vom altbackenen Pazifismus befreit. Schande. Die Watschn Richtung Linkspartei muß sein, ist diese doch am meisten eine Gefahr für zukünftige rot-grüne Koalitionen.
Und: "menschenrechtszentrierte"? Dies' Wort sollten wir alle ab jetzt täglich gebrauchen, damit es am Ende das bekommt, was es verdient: den Titel "Unwort des Jahres 2008".

Doch weg von den Grünen, hin zum Thema:
"Wir leben in einer Zeit, in der Revolutionen nicht zu machen sind": Zu solch aufregend neuen Erkenntnissen gelangt Hermann L. Gremliza in der Jubiläumsausgabe von Konkret. Zweifel gehören dabei immer noch nicht zur geistigen Grundausstattung der Zeitschrift.
Schönes Schlußwort. Bleibt festzuhalten: die taz ist neidisch auf KONKRET. Denn die KONKRET ist kein Parteiorgan. Schizoide Auswüchse wie bei der taz - die rot-grüne Regierung bei jeder Gelegenheit zu kritisieren, um dann bei Bedarf ordentlich Wahlkampf für sie zu veranstalten (und dabei noch den drögsten Antiamerikanismus zu bemühen) - sind nicht zu erwarten. Die taz selber würde solch unentschiedenes Wischiwaschi Zweifel nennen. Bitte sehr, gerne doch.

Dienstag, September 25, 2007

Abu Banned

Wie am nicht mehr ordnungsgemäß eingebundenen Video im Abu-Fiasko-Beitrag zu erkennen ist, wurde dieses Video von YouTube gekickt.

Warum? Die eMail von YouTube erklärt:
After being flagged by members of the YouTube community and reviewed by YouTube staff, the video below has been removed due to its inappropriate nature.
Das "Flaggen" von unliebsamen Videos ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung der "Community" auf YouTube. Gerade religiöse "Members", ob christlich- oder islamisch-fundamentalistische, sind hierfür berüchtigt (siehe Nick Gisburne). Es wird alles markiert, was - in welcher Form auch immer - kritisch gegenüber dem eigenen Aberglauben ist. Das Abu-Fiasko-Video paßt da völlig ins Programm - nicht nur meine Version, sondern auch die Originalfassung sind von YouTube verschwunden.

Weiter heißt es in der eMail:
Please refer to our Terms of Use and the Community Guidelines for more information on what video material is not permitted on YouTube.
Ok, schauen wir mal nach ... nicht erlaubt sind:
* Pornography or sexually explicit content.
* Videos showing dangerous or illegal acts, like animal abuse, drug abuse, or bomb making
* Graphic or gratuitous violence.
* Gross-out videos of accidents, dead bodies and stuff like that.
* Hate speech which contains slurs or the malicious use of stereotypes intended to attack or demean a particular gender, sexual orientation, race, religion, or nationality.
Zudem ist das Copyright zu beachten. Und wahrlich, das Copyright ist im Abu-Fiasko mindestens umstritten. Beim "Flaggen" hat man die Wahl zwischen "Sexually explicit", "Mature content", "Graphic violence", "Hate speech" oder "Other Terms of Use violation". Unter diesen letzten Punkt fällt auch die Copyright-Verletzung, doch bei einem laienhaft abgefilmten Redebeitrag auf einer (öffentlichen?) Tagung wird es schwer - wie soll YouTube hier von Copyright-Verletzungen ausgehen können? (Zudem: soweit ich weiß, vergibt YouTube in diesem Fall umgehend Verwarnungen - bei dreien wird der Account gelöscht.)

Bleibt die "Hate Speech". Und, tatara, genau dies kann man Abu zur Last legen, wenn er die Ineffizienz des Holocaust beklagt.

Doch halt! Erstens hält sich der fiese Abu gekonnt zurück (nie sagt er "Juden", nie "Holocaust"), zweitens wird die Satire-Lizenz bemüht, um Abus Übersetzer Worte in den Mund zu legen, und drittens: huh?

Sei es wie es mag, YouTube war schon in der Vergangenheit allzu gerne bereit, die Forderungen religiösen pressure groups zu erfüllen. Vielleicht würden sie auch andersherum tätig - nur leider "flaggt" die "andere Seite" nicht so ausgiebig, und ist auch nicht so gut organisiert wie die Fundis (die private Gruppen auf YouTube unterhalten, wo sie sich gegenseitig dazu auffordern, bestimmte Videos zu "flaggen"). Ab und an passiert es zwar (Beispiel: GlennReb), doch bleibt dies die Ausnahme - und kann auch nicht die Lösung des Problems sein. Ansonsten gibt's bald nur noch Urlaubs- und Kindervideos auf YouTube.

Donnerstag, September 20, 2007

Kriegserklärung für die Hamas!?

Spiegel Online läßt sich nicht lumpen (bzw. gerade doch) und schreibt sich angesichts der Androhung von "Einschränkung der Energie- und Treibstofflieferungen" von Israel Richtung Gaza folgendes ins Poesiealbum:
Für die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen ist es eine Kriegserklärung, für Israel ein Signal, dass es keine weiteren Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf sein Territorium hinnehmen will.
Oha, eine Kriegserklärung? Dann wird die Hamas nun wohl aufhören, mit Konfettikanonen zu ballern, und statt dessen zu Kriegsgerät greifen.

Aber SpOn wäre nicht SpOn, wenn es das schon gewesen wäre. Nixda:
Sollten die Sanktionen jedoch umgesetzt werden, wären die humanitären Konsequenzen für die Bevölkerung verheerend, sagt der Ökonom und ehemalige palästinensische Handelsminister Hasan Abu Libdeh. Die Wirtschaft des Küstenstreifens würde noch stärker zurückgeworfen.
Genau das strebt die israelische Regierung an. Ein Black Out in Gaza, hofft man in Jerusalem, werde die Bevölkerung zum Sturz der Hamas anstacheln.
Genau das strebe die israelische Regierung an: Die Wirtschaft des Küstenstreifens wird noch stärker zurückgeworfen. Toll gebastelt, SpOn.

Weiter im Text:
Sie ["westliche Experten des internationalen Rechts"] betrachten den Gaza-Streifen weiterhin als besetztes Gebiet, weil Israel alle Grenzen, den Luftraum und die Küste kontrolliert. Zudem fallen israelische Truppen fast täglich in Gaza ein.
Israelische Truppen fallen in Gaza ein. Einfach so. Weil sie es können und sonst nichts zu tun haben.

Zugabe gefällig?
Israel stehe nahe vor einer großen Militäroperation in Gaza, meint denn, schon fast etwas ungeduldig, Verteidigungsminister Barak.
Ungeduldig? Blutdürstig müßte das heißen. Nächstes Mal dann.

Auf die morgige "junge Welt" darf man sich schon freuen. Wenn sie nicht einfach den SpOn-Artikel kopiert.

Montag, September 17, 2007

Das Abu Bakr Rieger Fiasko - "endlich" mit Untertiteln

Auf Planet Hop war kürzlich dieses gar amüsant-dramatische Video zu sehen, in welchem sich ein gewisser Abu Bakr Rieger, Herauswerfer der Islamischen Zeitung, gar mächtigst sein antisemitisches Coming Out feiert. Planet Hop zitiert die Geistesgröße in etwa so:
„Wie d Türke hend au mir Deidsche in dr Geschichde scho ofd für oi guade Sache kämbfd, obwohl i zugebe muss, dess moi Großvädr bei unserem gmoisame Haubdfoid nedd ganz gründlich ware.“

Nun werden sich manche fragen, ob Abu denn angesichts dieses Kauderwelschgeseiers auch vernünftig übersetzt wurde. Die Antwort: ja. Aber schauen Sie selbst:

(Direkter Link.)

P.S: Herzlichen Glückwunsch zum 500. Beitrag, Julius. (Danke.)

Freitag, September 14, 2007

Religiöses Gleichnis?

Was haben die versuchte Verhinderung der MTV European Music Awards in München durch die Katholische Kirche und der Beitrag auf Lizas Welt über das Buch "Schmoozing with Terrorists: From Hollywood to the Holy Land. Jihadists Reveal their Global Plans – to a Jew!" gemein?

Zugegeben, auf der einen Seite geht es ums Enthauptung:
„Wenn ich diese Huren jemals treffen sollte, wäre es mir eine Ehre – ich wiederhole, wäre es mir eine Ehre –, der Erste zu sein, der Madonna und Britney Spears den Kopf abschneidet, sollten sie ihre satanistische Kultur, die gegen den Islam spricht, weiterhin verbreiten“, tat Muhammad Abdel-Al kund, ein Funktionär des palästinensischen Popular Resistance Committees (PRC), das in der Vergangenheit mehrfach für mörderische Anschläge auf Israel verantwortlich zeichnete. (Lizas Welt)
Auf der anderen Seite geht es um die Störung von Besinnlich- und Empfindlichkeiten:
Allerheiligen ist laut bayerischem Feiertagsgesetz ein sogenannter stiller Tag. Danach sind öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen nur dann erlaubt, "wenn der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist". (sueddeutsche.de).


Auf der einen Seite die Feststellung, daß die Muslime "zuhause" machen und verbieten können, was sie wollen, nicht mehr und nicht woanders, auf der anderen die Überzeugung, daß Bayern nun mal ein katholisches Bundesland ist.

Engagement gegen die "Religion des Friedens" in allen Ehren. Und im Vergleich sind andere Religionen sicherlich eher zahnlose Tiger. Doch all zu gerne wird das Heil im Clash of Cultures in der heimischen Religion gesucht, und das ist eben: den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Der Papst will in diesen jenen Tagen mehr christliche Verantwortungsträger, und zeigt eindringlich, wozu. Und spricht da nicht der Neid der Besitzlosen? Würde die Katholische Kirche nicht gerne eine eigene Sharia durchsetzen (zugegeben: vermutlich ohne Enthauptungen), so sie nur könnte? Und ist das Begehren versus die MTV Awards in Gottes Heil'gem Hinterhof (Bayern) nicht ein behutsames Vortasten? Oder geht da der Satan mit mir durch?

Fragen unter Fragen. Worauf ich hinaus will: solange nicht Religion und Glauben zur reinen Privatsache gemacht wurde, haben wir ein Problem. Oder zwei.

Mittwoch, September 12, 2007

Aus aktuellem Anlaß


Während andernorts manuell die Blogrolls gesäubert werden, trauert GPM ob der unplanmäßige Verkürzung der Linkliste.

Nach dieser kryptischen Bekanntgabe bleibt nur noch festzuhalten, daß GPM seinem Motto treu bleibt.

Dienstag, September 11, 2007

Out Now: Iron Man Trailer

Endlich ist ein Teaser-Trailer für Iron Man veröffentlicht, und ich muß sagen: whoa.

Bisher, und ich weiß, es ist noch sehr früh, sieht es nach einer einigermaßen adäquaten Umsetzung aus. Also nix wie rüber zum Teaser, damit wir selbigen in Bezug auf seine Umsetzungsgenauigkeit analysieren können...

Zurück? Ok, ab dafür:

* Robert Downey Jr. ist der fleischgewordene Tony Stark. Wirklich, das paßt. Und Drogenprobleme hatten bzw. haben sie beide.

* Tony Stark ist zu Beginn des Films ein arroganter Waffenfetischist (auch hier ist Robert Downey Jr. überzeugend, soweit man das schon sagen kann). Zudem scheint er dem Alkohol nicht abgeneigt (ohne daß Starks Alkoholsucht zum Thema gemacht würde - laut Wikipedia passiert das eventuell in einem möglichen Sequel).

* Die erste Iron Man-Rüstung wird in "Kriegsgefangenschaft" hergestellt, und sieht aus wie ein metallenes Frankensteins Monster. Sie scheint, wie die ursprüngliche Rüstung in den Comics, zunächst der Lebenserhaltung zu dienen (in den Comics steckt ein Bombensplitter in Starks Herz).

* Die Musik paßt wie Faust auf Milz. Iron Man von Black Sabbath, hui. Ok, das war ein Witz.


Was gibt's sonst noch positiv hervorzuheben bezüglich des Films, aber jenseits des Trailers?

* Samuel L. Jackson spielt Nick Fury, und das paßt seit den Ultimates zu 100 Prozent - sah Fury dort doch aus wie Jackson.

* An Schurken gibt es den Mandarin, der angeblich mehr im Hintergrund wirkt, und den Iron Monger (gespielt von Jeff Bridges). Der Mandarin soll im Sequel, falls es soweit kommt, eine zentralere Rolle spielen. Und vielleicht, vielleicht sehen wir irgendwann Iron Man versus Fin Fang Foom...


Alles in allem scheint es so, als wäre es eine ernsthafte Umsetzung von und für Iron Man-Lesende (von denen es, sind wir mal ehrlich, nicht allzu viele gibt) - ob man gleich ein Spider Man 1-2 oder ein Batman Begins erwarten darf? Wir werden sehen, und zwar nächstes Jahr (Mai 2008 in den USA).


P.S: Paramount Pictures, es ist ja schön, daß du dein geistiges Eigentum zu schützen versuchst, doch wann werden du und alle anderen Studios begreifen, daß Trailer Werbung für Filme sind? Wenn andere Leute dafür sorgen, daß diese Werbung größere Verbreitung findet, beispielsweise durch das Posten der Trailer auf YouTube, sollte dir das doch recht sein, nicht? Trotzdem wurde der Trailer von YouTube gekickt - warum? Um die Möglichkeit des Kommentierens zu unterbinden? Hast du so wenig Vertrauen in deine Filme? Oder möchtest du verhindern, daß via YouTube und der Möglichkeit, den Trailer in andere Webseiten einzubinden, am Ende die Verbreitung so groß wird, daß bei Veröffentlichung zu viele Leute ins Kino wollen? Falls ja: weiter so.

Montag, September 10, 2007

Niederländisch? Kein Problem.

Niederländisch - eine Phantasiesprache? Vermutlich, wenn auch wenig originell. Klingt meist wie ein deutscher Stammtisch nach Mitternacht, wenn alle Stammtischler eigentlich wegen Nasenschleimhautentzündung ins Bett gehören.
Doch ab und an darf es auch ein englischer Stammtisch sein:

But sit and fart in the duck... lick, lick, don't mind - three squirts, I'm fine.

Alles in allem kein Wunder, daß Niederländisch eine der drei Amtssprachen in "Belgien" ist.

Filme zum Sparen

Viel zu selten, also ziemlich häufig, wird mir zur Last gelegt, ich würde - im Zuge eines vorauseilenden Hurra-Amerikanismus - gar allzu viele amerikanische und, ja auch britsche popkulturelle Produktionen, seien es Filme oder Serien, in ungebührlicher Art und Weise loben.

Es mag schon sein, daß mein Blick für die Verfehlungen von Popcornkino und Genreserien nicht geeicht ist. Doch halt!, gerade in den letzten Tagen mußte ich zwei Kinoprodukten beiwohnen, die selbst mein geschult unkritisches Auge aufs Derbste beleidigten. Beides sind Fortsetzungen, was an sich zunächst ganz vorzüglich wäre. Doch fangen wir vorne an.

28 Weeks Later
Der erste Teil, 28 Days Later, war noch ein famoses Machwerk voller Turbozombies und Militärkritik. Beides findet sich zwar auch in diesem zweiten Teil, doch es fehlt, was den ersten Teil erträglich bis spannend machte: die Atmosphäre. Trotz allem Blutgekotze blieb dieser Streifen größtenteils vom roten Lebenssaft befreit - ein blasses, sinn- und reizbefreites Machwerk, welches seinen ganzen Horror billigsten Schockmomenten schuldete (meine Behauptung, man könne auf die gleiche Weise auch eine Folge King of Queens fürs Horrorgenre aufbohren, werde ich beizeiten belegen).
Eine ganz und gar unwürdige Fortsetzung des damaligen Überraschungserfolgs. Hoffe sehr, das ist es jetzt gewesen mit der 28.

Bourne Ultimatum
Die ersten beiden Filme, Bourne Identity und Bourne Supremacy, waren nicht völlig ohne Reiz, und zumindest der erste fast ein Meilenstein des modernen Agentenkinos (wären da nicht Mission: Impossible 3 und Casino Royale). Der dritte Bourne präsentiert sich vom Plot her ähnlich anspruchsvoll wie seine Vorgänger, also nicht. Doch die einzelnen Actionsequenzen sind theoretisch spannend in Szene gesetzt, und darauf kommt es schließlich an, nicht?
Theoretisch? Praktisch jagt die im Film konsequent in jeder Szene eingesetzte Wackelkamera, die noch in der ruhigsten Einstellung nahe legt, daß die komplette Crew unter dem Einfluß von gerüttelten Martinis stand, noch den letzten Rest Spannung aus diesem Kinospätsommer. Zu allem Überfluß wird bei flotteren Szenen noch eine Schnitttechnik an den Tag gelegt, die diese Bezeichnung scheut - von Technik kann keine Rede sein; Hauptsache im Sekundentakt hintereinander montiert.
Wer den Film gesehen hat: herzlichen Glückwunsch, du kannst dich nun in die Haut von Epilepsiekranken beim akuten Anfall versetzen.

So viel dazu. Vielleicht darf ich nun wieder Filme loben?

Veronica Mars versus ZDF, Teil 2

Ganz vergessen zu berichten hatte ich, was am vergangenem Freitag auf dem ZDF zum wiederholten Male nicht gesendet wurde: Veronica Mars.

Entgegen meiner Vermutung lag dies jedoch nicht am 10. Todestag von "Mutter Teresa", sondern am vorzeitigen Dahinscheiden des Ausnahmetenors Luciano Pavarotti.

Und das, ZDF, ist immerhin ein Argument, und war auch nicht vorhersehbar. Jedoch, mal unter uns: ist 0.15 Uhr wirklich die beste Zeit, um deinen verstorbenen Heroen zu gedenken?

Sonntag, September 09, 2007

Herman und die Nazis: nicht alles toll.

Bei den Nazis war nicht alles schlecht, sondern vieles auch gut.

Nach einer solchen Einleitung ist einiges zu erwarten:
Der Autobahnbau - wie kämen wir sonst zur Arbeit?
Das "Kauft nicht beim Juden" - ist ja wieder total hip.
Die Erkenntnis, daß die anderen auch Verbrecher waren - Dresden, Hamburg, schlimm, schlimm (wußten die Alliierten etwa nicht, daß in Deutschland auch Kinder lebten?)

So oder so, die Einleitung läßt auf ein revisionistisches Weltbild oder eine völlige Matschbirne schließen. Zumeist beides. So auch im aktuellen Fall: Eva Herman, bekannt als Schreiberin von reaktionären Familienbüchlein, ließ es sich nicht nehmen, nachdem sie ordnungsgemäß den Führer als schlimm gebranntmarkt hatte, die "Wertschätzung der Mutter" als gute Seite der Nazis herauszustellen (siehe SpOn vom 7.9.).

Der NDR tat das längst Überfällige, und schickte Herman zurück zu Heim und Herd, womit ihr sicher ein Gefallen getan wurde - endlich entspricht sie wieder ihrem eigenen Frauen- und Familienbild.
Herman habe dem NDR am Sonntag ihre dazu in der "Bild am Sonntag" zitierte Aussage bestätigt. Sie habe darin erklärt, dass "Werte wie Familie, Kinder und das Mutterdasein, die auch im Dritten Reich gefördert wurden, anschließend durch die 68er abgeschafft wurden. Vieles, was in dieser Zeit hochgehalten wurde, wurde danach abgeschafft". (SpOn)
Da hat Herman wohl überschätzt, wie en vogue das 68er-Bashing wieder ist (persönliche Einschätzung: sie kam zwei, drei Jahre zu früh) - noch sind die Nazis schlimmer.

Wundern muß diese "Entgleisung", die keine war, jedenfalls nicht. Paßt völlig ins Programm, und wird vermutlich den Buchverkauf fördern. Zielgruppengerechtes Marketing nennt sich das.

Freitag, September 07, 2007

Don't worry Ma'am, we're from the Internet

Wer nicht mindestens die Hälfte der hier genannten Leute, Videos und Gags identifizieren kann, hat den Breitbandanschluß verpaßt:

Slayer: Nicht die Band, Stupid

Wir erinnern uns sicher noch alle an die letzte Staffel von Buffy the Vampire Slayer: die Lakaien des First Evil jagen weltweit die potentiellen Slayer, um die Slayer ein für allemal auszurotten - wie wir ja wissen wird eine potentieller Slayer zur neuen Slayer, sobald die alte stirbt. Zum Schutz und zur Gegenwehr flüchten alle potentiellen Slayer nach Sunnydale.

So weit, so bekannt. Doch wurde eigentlich aus den Slayern (die ja am Ende der Serie... aber lassen wir das)? Beispielsweise aus Felicia Day, aka Vi?

Nichts Gutes, fürchte ich. Denn Felicia Day ist süchtig nach World of Warcraft (WoW). Und zu allem Überfluß wird sie auch noch von einem Mitglied ihrer Gilde belästigt, der den WoW-Chat ein wenig zu ernst genommen hat:



Weitere Folgen dieser famosen Internetserie mit "Starbesetzung" finden sich auf WatchTheGuild, sobald sie erschienen sind.

P.S: Ob ich wohl Felicia Day auch noch adoptieren darf?

Donnerstag, September 06, 2007

STOP! Hammertime! (für Firefox)

Dieses Witzchenbildchen vom 14. August 2006 hat schon damals fast niemand verstanden:
Da ich mir jedoch gewiß bin, daß meine überdurchschnittlich mit Intelligenz geschlagenen Lesenden fast alle sowohl Firefox benutzen als auch zu Beginn der 90er bereits im discofähigen Alter waren, möchte ich selbigen Ausnahmetalenten folgendes Firefox-Plugin nicht vorenthalten:
STOP! Hammertime! 2.0
Und das ist, mit Verlaub, der Hammer.

Jugend von heute: Licht am Ende des Tunnels

Ja, die "Jugend von heute": kulturlose Gestalten ohne Musik-, Film- oder sonstigen Geschmack, vollständig aufs Konsumieren noch des letzten Dumpfsinns getrimmt. Doch ach, was hörten meine greisen Ohren, während der Rest meines Körpers an der Ampel wartete?

Ein Blag, vielleicht 6, vielleicht 8 Jahre alt, zum anderen: "Kennste Käptän Fjutscher? ... Ich aber schon, bätsch."

Und damit ist zumindest dieser Tag gerettet, Dank sei ... der kulturellen Überlegenheit der Achsenmächte. Oderwieoderwas?

Mittwoch, September 05, 2007

Noch ein Zehnjähriges: "Mutter Teresa"

Vermutlich wird am kommenden Samstag erneut Veronica Mars aus dem Programm des ZDF gekickt: der Todestag von "Mutter Teresa" (MT) jährt sich heute zum zehnten Mal.

Über die Toten nur Gutes, so heißt es, und die FAZ hält sich dran. Der Artikel Zehnter Todestag von Mutter Teresa: „Sie ist immer bei uns“ befaßt sich, obwohl in der Rubrik "Hintergründe" verortet, wenig mit selbigen.
Es ist diese Hilfe für Menschen, die sonst niemanden haben, die Mutter Teresa weltberühmt machte, deretwegen sie „Engel der Armen“ genannt und schon zu Lebzeiten wie eine Heilige verehrt wurde. Aber es gab immer auch scharfe Kritik an der charismatischen Katholikin. In Wahrheit wolle sie nur Menschen zum Christentum bekehren, warf man ihr vor. Und vor allem änderten sie und ihr Orden nichts an den Ursachen der Armut. Sie holten zwar Sterbende aus der Gosse, sorgten aber nicht dafür, dass niemand mehr in ein solches Elend abstürze.
Beide Vorwürfe weist Schwester Nirmala, die Nachfolgerin Mutter Teresas, zurück. „Wir dienen den Ärmsten der Armen. Es spielt keine Rolle, welcher Religion sie angehören“, sagte sie kurz nach dem Tod der Ordensgründerin. „Unsere Rolle ist es, uns um Einzelne zu kümmern, um die, die durch die Maschen fallen, die Ausgestoßenen.“
Kritik an MT wird genannt, aber unvollständig bis verfälschend. "Sie holten zwar Sterbende aus der Gosse" - "zwar", schreibt die FAZ, und ließe man es weg wäre man bei einem viel schwerwiegenderen Kritikpunkt als MTs Missionierungsschwerpunkt.

Doch zunächst hierzu. Christopher Hitchens zitiert MT wie folgt: "I'm not a social worker. I don't do it for this reason. I do it for Christ. I do it for the church."

Hitchens stand auch Penn & Teller, den liberalen Fundamentalisten mit eigener Fernsehshow ("Bullshit!"), Rede und Antwort in der Sendung über zweifelhafte Heilige (neben MT auch Mahatma Gandhi und der Dalai Lama) - auf YouTube in Auszügen hier und hier zu begutachten (Penn: "Christoperh Hitchens is to the Catholic Church and Mother Teresa what Michael Moore is to a ham sandwich.").

Über "Bullshit!" darf man denken, was man will (nicht nur Gutes, hoffe ich), jedoch ist dies ein weiterer Beleg dafür, daß MT alles andere als unumstritten ist. Das mag anläßlich dieses Jubiläums unpassend sein, doch wer schon zugesteht, daß es Kritik gab und gibt, tut gut daran, diese nicht durch die Brille der Heiligenverehrung zu sehen. Kein Wort der FAZ über die desaströsen Zustände im Sterbehaus in Kalkutta, keine Silbe über die Verschleierung der Mittelverwendung (immerhin zwei- bis dreistellige Millionenbeträge pro Jahr).

Der Vorwurf, MT und ihre "Missionarinnen der Nächstenliebe" würden nichts an den Ursachen der Armut ändern, ist ohnehin eine Scheinkritik. Ist dies nicht Usus bei der katholischen Kirche? Da könnte man genau so gut MTs Kirchenzugehörigkeit kritisieren.

Alles in allem ein maues Lüftchen von einem Artikel. Und die FAZ steht nicht alleine - ein weiteres Armutszeugnis für die deutsche Journaille. Vielleicht ist es an der Zeit, sie nach Kalkutta zu schicken.

Montag, September 03, 2007

50 Jahre KONKRET

Die aktuelle Ausgabe der KONKRET ist, falls Sie es nicht wußten, eine Jubelnummer - und zwar ausnahmsweise nicht nur für den glücklichen Abonnenten, sondern auch für die KONKRET höchstselber, wird dieses letzte Heft der Aufklärung (früher: sexuell, heute: politisch) doch 50 Jahre alt.

Und was darf zu einem solchen Anlaß nicht fehlen? Ein neues Layout meinetwegen, aber Hochglanz paßt mal überhaupt nicht. Hoffe mal, das gibt es ab der nächsten Ausgabe nicht mehr; ist so wirklich nicht toll zu lesen. Doch ich schweife ab.

Also, was darf zu einem solchen Anlaß nicht fehlen? Richtig: die kritische Reflexion der Vergangenheit. Gremlizas Kolumne, wie immer, wenn es nötig wird, auf zwei Seiten ausgedehnt, heißt folgerichtig: "50 Jahre KONKRET. Fehler über Fehler."

Warum ich mir die Mühe eines Blogeintrags hierzu mache? Nun, kurz vor Kolumnenabgang, kredenzt General Gremliza folgliches:
Seitdem [dem Golfkrieg von 1991, Anm. von yours truly] herrscht, die Konflikte des Nahen Ostens betreffend, unter den Autoren von KONKRET nur noch Streit, mit welcher Politik Israel am besten gedient sei. Daß die Zeitschrift, Fehler der Vorwendezeit wiederholend, sich in diesen Fragen etwa den Denkgewohnheiten der PDS und ihrer Trabanten akkomodieren könnte, war nie zu befürchten. Ein Redakteur, der Anlaß zu der Vermutung gegeben hatte, er werde es bei Gelegenheit versuchen, war es nicht mehr lange.
Und solches liest man an dieser Stelle besonders gerne, gab es doch über genau diesen Ex-Redakteur etwas zu erzählen.

Für diesen gekonnten Nachtritt jedenfalls ein herzlichstes "Danke".

Sonntag, September 02, 2007

News von der Aktion Lebendiges Deutsch

Lange haben wir sie ignoriert, die Sprachdictators vom Verein e.V. und der Aktion Lebendiges Deutsch. Doch nicht länger! Schauen wir uns mal an, was die "Wörter des Monats" in der Zwischenzeit veranstaltet haben.

Factory outlet soll nun Werkverkauf geheißen werden. Abgesehen davon, daß bereits der Fabrikverkauf eine gängige deutschsprachige Alternative darstellt, taucht das halbschöne Wort "Werk" heutzutage fast ausschließlich in Lieferverträgen auf ("ab Werk"). Damit macht das Wort des Monats, wofür es berühmt ist: es verwirrt und ist unpräzise. Factory outlet trifft es um einiges besser - sofort wird klar, daß man nicht zum Herstellungsort fahren muß.

Just-in-time, Fachsprech aus der Materialwirtschaft, soll termingerecht genannt werden. Auch hier wird die bereits vorhandene Alternative "fertigungssynchron" - und das trifft den Sachverhalt ausnahmsweise ziemlich genau - kurzer Hand ignoriert. "Termingerecht" hingegen ist bestenfalls ein schlechter Witz. Wenn schon, dann "bedarfsgerecht". Aber bitte, die Sprachexperten sitzen im Verein e.V.

Kommen wir zur aktuellen Umfrage und dem momentanen Hochlicht: Blockbuster.
Was ist ein „Blockbuster“? Etwas außergewöhnlich Erfolgreiches, sagt der Duden, zum Beispiel im Kino. Erfunden aber wurde das Wort 1943 für eine superschwere Sprengbombe, die im zweiten Weltkrieg Zehntausende umgebracht hat - ein Grund mehr für die Aktion „Lebendiges Deutsch“, nach einem griffigen deutschen Wort für den „Blockbuster“ zu suchen, wenn er denn ein Film sein soll.

"Ein Grund mehr" ist des Pudels Kern. Denn wen haben diese "superschweren Sprengbomben" (wie üblich hat der Verein e.V. mit Fremdworten kein Problem, solange es keine Englischen sind) im Zweiten Weltkrieg (der Verein e.V. beachte das große "Z", danke sehr) wohl getroffen? Richtig geraten.

Und diese Wortherkunft ist auch noch umstritten - möglicherweise waren die ersten Blockbuster erfolgreiche Theaterproduktionen, die andere Theater in der Nähe in den Ruin trieben. Doch diese Wortherkunft wäre für den Verein e.V. nicht geeignet, ähnlich veranlagte Sprachhygieniker in Rage zu bringen.

Unter diesen Vorzeichen kann man sich schon vorstellen, welche Alternativen am Ende rauskommen müssen: V2, Aggregat 4, A4. Herzlichen Glückwunsch.

Bildungsnotstand in der Grand Nation?

Fast überall wo es Fernsehen gibt, werden Millionäre gesucht. So auch in Frankreich. Exemplarisch ein Video zur Frage "Was kreist um die Erde?":

Der Typ ist entweder eine Hohlfrucht oder einfach nur ein paar Jährchen hinterm Forschungsstand zurück oder zerfließt vor Aufregung. Doch das ist ja nicht das Beachtenswerte - wirklich beängstigend ist das Ergebnis des Publikumsjoker: 56 Prozent der Anwesenden glauben, daß die Sonne um die Erde kreist (die zwei Prozent, die "Mars" geantwortet hatten, kann man getrost ignorieren).

Was war denn da los? Ein schlechter Witz auf Kosten des Kandidaten? Ein spontanes Aufbegehren gegen die Trennung von Kirche und Staat?
Hat jemand eine schlüssige Theorie?

Samstag, September 01, 2007

Soeben im Buchhandel

Ein älteres Ehepaar betritt die größte Buchhandlung am Platze. Und ist völlig hin und weg.

Sie zu ihm: "Kuck mal, ein Bestseller!"

Unglaublich, was die für tolle Bücher haben.

Danke, ZDF, für diesen aktuellen Anlaß

Gestern Nacht, es wird wohl kurz nach Mitternacht gewesen sein (also technisch bereits heute), werfen wir einen Blick ins ansonsten meist unbeachtete Fernsehprogramm. Und was erblicke ich voller Freude?

00:15 - Veronica Mars (ZDF)

Die, wenn ich mich recht erinnere, auf Deutsch "Veronika" heißt. Macht aber nichts, ist trotzdem eine Ausnahmeserie, und die Tatsache, daß die überhaupt in Deutschland läuft, erfüllte mich derart mit Freude, daß mich kurzzeitig die zu erwartende unzureichende Synchro nicht weiter störte.

Pünktlich um 0.15h dann die Glotze angemacht, und was sahen meine müden, ungläubigen Augen? Nicht etwa das einzige, was am Freitag im TV überhaupt schaubar gewesen wäre. Nein:

Mythos Diana.

Nun muß man wissen, daß eine walisische Prinzessin, Ex-Ehefrau des notorischen Prince Charles, vor zehn Jahren mit Anhängsel Dodi einen betrunkenen Hotel-Security-Typen zum Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit genötigt hat, was endete, wie es enden mußte: an einer Betonsäule.

Doch wer kann sich daran noch erinnern? Oder überhaupt an diese "Prinzessin Diana"? Wen interessiert's? Richtig: klatschzeitungslesende Mittfünfziger. Genau die Zielgruppe, die es nach Mitternacht zu bedienen gilt. Super Plan, ZDF. Oder geht der nun anstehende Gedächtnismarathon in Richtung Verschwörungstheoretiker?

Und überhaupt fragt man sich, wie das ZDF von diesem Jahrestag hinterrücks überrascht werden konnte. Hat die Programmdirektion einen Jahrestagskalender im Büro hängen, auf den man dann ein, zwei Wochen vorher mal draufschaut?

Für die Zukunft, ZDF: bomb' den Vormittag, den Nachmittag, und meinetwegen den Abend mit solchem Boulevarddung zu. Doch die Nacht, die gehört anderen.