Samstag, Dezember 31, 2005

Blogblogblog

Gerade muss ich mir von einer mir bestens bekannten Person folgendes sagen lassen:
"Ich wußte gar nicht, daß du so viel bloggst."

"Viel" ist erstmal relativ, aber nun gut, im Vergleich zum Internationalen Frühschoppen schreibe ich hier häufiger. Doch dazu muß ich sagen: im Frühschoppen würde ich mehr bloggen, aber in diesem Blog blogge ich so viel, weil ich der einzige bin, der hier bloggt, und nicht - wie im Frühschoppen - viele. Wo ich dann ein wenig zurückhaltender blogge, da andere Blogger des Bloggens schuldig bleiben, und ich ja nicht den Frühschoppen zu meinem privaten Blog - wenn ich der einzige Blogger bin, der öfter als einmal im Halbjahr bloggt - verwandeln möchte, alldieweil ich ja in meinem eigenen Blog bloggen kann. Blah blah blah.

Soviel zur Klärung. Nun noch einen guten Rutsch, wohin auch immer.

357 zum Sehen

Poker ist ein feines Spiel. Jedenfalls dann, wenn es um Geld oder Güter gespielt wird. Legal, illegal, fäkalegal - Hauptsache, es geht um Einsatz. Gestern wurde endlich nochmal gepokert -
wenn auch nur um Spielchips (2oo p.P.) aus Plastik, die jedoch nach dem Spiel sang- und klangvoll in Chips aus Metall getauscht werden konnten.

Der Abend war lang, und um halb Fünf morgens wurde abgebrochen - alle Beteiligten kamen mit ihrem Grundeinsatz aus, und Gewinn (Maximum 38 Chips) und Verlust (Maximum 70 Chips) hielten sich mehr oder minder die Waage. Persönlich lag ich mit 22 Chips knapp im Plus. Kein schlechter Lohn für 6 Stunden harte Arbeit...

Was lehrt uns das? Nun, wer Poker spielt, sollte nicht vergessen zu pokern, ansonsten kann auf das Pokern verzichtet werden.

Lustig war's trotzdem. Und typisch: hat man (sprich: ich) mal zwei Paare auf der Hand, hat ziemlich sicher jemand anderes zwei bessere Paare, oder gar ein Full House. Ein Full House jedoch ist ein derart sicheres Blatt, daß selbst bei vorsichtiger Erhöhung des Potts alle anderen schnell aussteigen, weil sie nur Mist auf der Hand haben und just in jener Runde wenig Lust aufs Bluffen haben.

Noch ein Wort an die Unerfahrenen (da dieses Problem gestern wie unvermeidlich ebenfalls auf-, aber zum Glück auch wieder abgetaucht ist): Beim Poker, anders als beim Skat, zählt jede Farbe gleich. Ein Karo-Ass ist nicht besser oder schlechter als ein Kreuz-Ass.

Montag, Dezember 26, 2005

Oh teh noes!!!!11


Da nun das Winterhauchfest (aka "Weihnachten") nun offiziell beendet scheint, ist es an der Zeit, zum Ernst des Lebens zurückzukehren. Ergo: ein Selbstportrait (erstellt mit dem South Park Studio).

Froher Rest

Ab und an einen historischen Abriß zu bekommen, kann in einem geistes-, gesellschafts- und kulturunwissenschaftlichen Seminar durchaus hilfreich sein, alldieweil man sich im Bedarfsfall damit den Popo abwischen kann.

Nun gibt es aber Leute, die meinen es besser zu wissen als diejenigen welchen wo gerade referieren und/oder refereen, und vielleicht stimmt das aber auch. Außerdem war der Vortrag zu langsam und -atmig und -weilig, wiewohl auch um einige wesentlichstere Fakten zu arm. Muß besser werden beim nächsten Mal, was man um seiner resp. ihrer Selbst willen erhofft sich und ihr ersparen zu dürfen.

Jedoch lustiger noch als's Besserwissen war und ist die Reaktion (auf, nochmal in diesmal klaren Worten, den Hinweis, daß im Referat wesentliche Punkte fehlten, und der Schwerpunkt falsch gesetzt war).
ReaktionärIn (*grimmen-Blick-aufsetzend*): "Nur weil du hier alles weißt, heißt das noch nicht, daß wir anderen alles wissen. Tempo und Inhalt waren toll und so." In Gedanken zu ergänzen: "Glaube mal nicht, daß ich mich im Vorhinein mit dem heute zu behandelnden Stoff beschäftigen möchte. 30 Minuten Referat und eine Stunde Dummschwätzen reichen mir völlig."

In diesem einen Augenblick unübertrefflicher Glasklarheit fiel es mir wie Pickel von den Backen: dies, und dies nicht zuletzt, ist ein guter, ja der beste Grund, daß republikweit in den Geisteswissenschaften Gelder und Posten gestrichen werden.
Weiter so.

Samstag, Dezember 24, 2005

SciFi-on-the.tv

Zur Zeit ist eine gute Zeit, zumindest für Science Fiction-Fans (kurz: SciFi-Nerds) mit Fernseher. Dr Who und Battlestar Galactica (BSG) sind zwei gut gemachte und gänzlich unterschiedliche Serien und ohne Vorbehalt zu empfehlen, und zudem ist Enterprise endlich abgesetzt - Glück gehabt.
Im deutschen Fernsehen laufen die Serien momentan natürlich nicht, aber das Problem ist ein altes. Jedoch bringt RTL 2 ab 2006 offensichtlich BSG, immerhin.

Die beste SciFi-Serie ever ist jedoch zweifelsohne Firefly. Die Chancen, daß diese Serie (zusammenfassend: SciFi-Western) im deutschen Fernsehen läuft, ist fast gleich Null - RTL hält die Rechte, hat aber keinen Bock, ihr übliches Publikum mit solch anspruchsvoller Kost zu vergraulen.

Englischsprachige Foren und Blog laufen zur Zeit über mit Beschuldigungen in Richtung des Serienschöpfers Joss Whedon, der Firefly und Serenity (den Kinofilm-Ableger, erst kürzlich in den deutschen Kinos, und ohne Fehl und Tadel) angeblich den Todesstoß versetzt habe - ein Interview in Entertainment Weekly zitierte Whedon mit der Aussage, Serenity habe Firefly zu einem "closure" gebracht, was so interpretiert wurde, daß Whedon kein Interesse an diesem Stoff mehr habe.
Die Realität freilich sieht anders aus: alles, was Whedon sagen wollte, war, daß der Film als Abschluß für die Serie verstanden werden kann, falls (!) keine Serie oder Filme mehr folgen. Duh.

Freitag, Dezember 23, 2005

Hülk


Hulk Smash! Einfach so, weil er es kann.

S-Boahn

Neulich (heute) in der S-Bahn (oder vergleichbarem ÖVNP) ...
Er zu ihr: "Du, ich hab das mit der Sylvesterparty total vercheckt."
Sie: "---"
Er: "Ich dachte, die wäre einen Tag vor Weihnachten."

Der Untergang des Abendlandes ist somit erfolgreich abgewickelt.

Mittwoch, Dezember 21, 2005

Gib Gas, Schröder

Daß Ex- und Altkanzler Schröder einen Deal mit Gasprom abgeschlossen hat, ist ja mittlerweile von allen Medien breitgetreten. Empörung machte sich breit, was denn Schröder sich erdreistet - er, als Kanzler beim Ostseepipeline-Deal federführend, nun Aufsichtsratsvorsitzender bei der nutznießenden Firma. Da hätten doch wenigstens Schamfristen eingehalten werden sollen, hallt und schallt es aus Reihen der FDP (vormals: F.D.P.), zum Beispiel 6 Monate - ein durchaus üblicher zeitlicher Rahmen in dieser Branche.

Daß Schröder nur der kapitalistischen Logik folgt, und sich höchstens Polen und andere Ostseestaaten bei dem Pipeline-Deal verarscht vorkommen könnten, und nicht etwa der deutsche Pöbel - geschenkt. Interessant ist allerdings, daß sich die gesammelte Journaille zwar über die "Unmoral" Schröders köstlich ereifern kann, nicht aber dazu in der Lage scheint, den einfachsten Schluß zu ziehen.

Der da lautet: die Stelle als Aufsichtsratsvorsitzender war überhaupt erst der Grund, Neuwahlen zu forcieren.

Der König is tot, lang lebe...

... was nur?

Kurz und schlecht, es geht um "King Kong" - oder, wie ein aufmerksamer Kinobesucher am Ende des Films bemerkte, als "Regie: Peter Jackson" eingeblendet wurde, "Peter Jackson's King Kong". (Gratulation für diese Meisterleistung der Filmanalyse!)

Ein einwandfreier Abenteuer-Tragik-Romantikkitsch-Film sollte es werden. Doch Einwand: Romantikkitsch vorhanden, aber mit dem Presslufthammer in den Schädel gebügelt. Und noch einer: Abenteuer sehen anders aus. Und ein weiterer: Tragisch ist er schon, der Film, aber besonders für die Zuschauenden.

Alles in allem ein lupenreiner Effektfilm mit dem sympathischsten Affen der Filmgeschichte (Bruce Willis mal außen vor gelassen, bitte sehr). Am Ende habe ich um Kong geweint (Spoiler: er stirbt) wie annotobak um Leo di Caprio in Titanic (Spoiler: Schiff sinkt), nämlich garnicht. Brutalstmöglich wird um Sympathie für den Massenschlächter Kong gebuhlt, und das funktioniert sogar - ist Kong doch tatsächlich der sympathischste Typ in diesem Streifen, Menschen zerschmettern hin oder her.

Nicht die Flugzeuge haben den Affen gemeuchelt, meint der ungewohnt bösartige Jack Black am Ende, sondern die Schönheit. The Beauty and the Beast eben, das mußte übel enden. Warum ausgerechnet Jack Blacks Charakter am Ende die Todesursache diagnostiziert bleibt rätselhaft. Im kompletten Rest der Schmierenkomödie ist er der Schmierigste, und schließlich auch der Verantwortliche für die Deportierung des Affens nach New York.

Was bleibt, ist ein fader Nachgeschmack. Die Eingeborenen sind verabscheuungswürdig wie schon in den 1930ern; Subplots werden eingeführt und laufen ins Leere; einzelne Momente werden durch Overacting und Überdramatisierung völlig verhunzt; der Anfang des Films zieht sich ins Endlose, nur um die liebgewonnenen Seeleute reihenweise abzuschlachten; und so weiter, und so fort.

Wenn man dann auch noch zu den weniger Glücklichen gehört, die dem Streifen qua Geldmangel am Kinotag beiwohnen müssen, heißt es endgültig von jedem cineastischen Genuß Abschied nehmen... sage und schreibe zweimal fühlte sich meine Sitznachbarin genötigt, mit dem Handy zu telefonieren (einmal bei der einzig wirklich packenden Szene - Kong beschützenderweise gegen drei T-Rexe). Ihr Freund, schmatzschmatz, fiel dagegen merklich ab - er griff nur ein einziges Mal zum Hörer.
Das soll aber kein Kritikpunkt des Films sein (der ja ausreichend eigene aufweist), sondern eine Plädoyer gegen Multiplexe. So, jetzt ist's raus.

Bleibt nur noch festzuhalten, von Papst zu Papst oder Päpstin: King Kong ist für Deine Sünden gestorben. Ansehen mußt Du das deswegen noch lange nicht.

Dienstag, Dezember 20, 2005

format c:

Ein neuer Blog? Braucht kein Mensch. Und damit ist die Zielgruppe bereits treffend umschrieben.

Mal ehrlich: das Projekt "Internet" kann unter dem Gesichtspunkt der Meinungsdarlegung getrost als gescheitert erachtet werden. Drüber sieht es jedoch anders aus.

Aus diesem Grund wird sich "Greasepaint Mustache" der gängigen Logoröh anschließen, um den Output zu erhöhen und mächtigst Synergien auf- und abzustoßen. Vielleicht, aber nur vielleicht, können manche Leute so dazu gebracht werden, ihrem bzw. ihren ISP zu kündigen - was in vielen Fällen längst überfällig ist.

Apropos Überfall: Es soll sich bitte niemand von Posts in diesem Blog auf den Schlips getreten fühlen, alldieweil Schlipsträger hier beim besten Willen nichts zu suchen haben. Es sei denn, sie tragen zum Schlips einen schnieken Fettbart.

Der Taten sind genug gedacht, laßt Worte brechen.