Dr. Max Adenauer (†) (Sohn des ersten Bundeskanzlers; lange Jahre Oberstadtdirektor von Köln)Eine "deutsche Akademie" klingt schon unappetitlich genug. Ist die Familie Adenauer auch eine gelungene Persiflage des Absolutismus im 21. Jahrhunderts, so ist weder ein deutscher Kardinal Richelieu in Sicht, noch die dazu passenden drei Musketiere.
"Wir brauchten auch bei uns so etwas wie die Académie Française."
Matthias Brodowy (Kabarettist)Hinter deutschem Sprachgeblähe nicht? Aber nicht sie, Brodowy, right? Schließlich kennen wir sie von "Brodowys Bed & Breakfast". Und das sind gleich zwei schlechte Witze auf einmal. Erstens Ihre scheinheilige Art (danke dafür). Und zweitens kennt Sie natürlich niemand.
"Hinter einem denglisch-babylonischen Sprachgewirr kann man sich wunderbar verstecken, Wissenslücken vertuschen und Kompetenz vorgaukeln."
Peter Hahne (ZDF- Nachrichtensprecher, Fernseh- und Buchautor)Falscher Verein.
"Man soll die eigene Sprache nicht krampfhaft gegen Einflüsse von außen abschotten, aber auch nicht alles kritiklos übernehmen."
Dieter Hallervorden (Kabarettist)Hallervorden in allen Ehren, doch in seiner Hochphase war mitnichten die deutsche Sprache sein Arbeitsmedium, sondern astreiner Slapstick (sorry: Schlagstock). Inwieweit Vieh und Mensch nicht krepieren, wenn die Sprache nicht "rein" gehalten wird, muß man ihm wohl auch erklären.
"Die deutsche Sprache ist nicht nur mein Arbeitsmedium, sondern auch öffentliches Gut und wichtigster Ausdruck unserer Kultur. Sie bedarf deshalb ebenso der Pflege und des Schutzes, wie Wasser, Boden und Luft."
Peter Herbolzheimer (Deutschlands bekanntester und bester Bigband-Leiter)Der Beste mag er sein, der Herr Herbolzheimer. Warum er allerdings eine Bigband leitet, und keine Großkapelle, ist ihm selber ein Rätsel.
"In Deutschland hat man das Gefühl einer starken Suche nach einer musikalischen Identität, die fehlt."
Die musikalische Identität hingegen ist sehr wohl vorhanden, und nennt sich Volksmusik. Viel Spaß beim Musizieren.
Walter Hirche (stellv. Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Landes Niedersachsen)Nun ist das Chinesische bekanntlich ein Sonderfall - ein eigentlich gleiches Wort anders betont erhält eine völlig andere Bedeutung ("Gebrauch" wird zu "Oralsex" wird zu "Müllabfuhr"). Kann natürlich sein, daß Konfuzius die Globalattacke des US-Imperialismus auf alle anderen Kulturen meinte. Halte ich aber für ein Gerücht (ein dummes).
"Ich halte es mit der alten chinesischen Weisheit, daß die Verwahrlosung des Denkens mit dem falschen Gebrauch der Sprache anfängt."
Thomas Hoof (Gründer und Leiter der Manufactum Hoof und Partner KG)"Manufactum" hingegen ist korrektes Latein und noch korrekteres Deutsch.
"Definitiv hinter dieser [Schwachsinns] Grenze bewegen sich inzwischen größere Teile der Werbungstreibenden: Sie sind offenbar dumpf entschlossen, die deutsche Sprache in ein seltsames Gebräu aus falschem Amerikanisch und noch falscherem Deutsch und damit in eine der vielen Pidgin-Varianten des Englischen zu verwandeln."
Josef Kraus (Präsident des Deutschen Lehrerverbandes)Und Schwachsinn macht Sinn. Setzen, 6.
"Ein zukunftsfähiges Bildungswesen leistet deshalb gerade in Zeiten der Globalisierung Identitätsstiftung und Orientierung, denn Zukunft ist Herkunft."
Matthias Matussek (Kulturchef des SPIEGEL)Nehmen wir einfach mal an, "Bindungskraft" und "Erfolg" würden korrellieren. Zugegeben, das allein ist schon weit hergeholt, läßt sich diese "Bindungskraft" doch schwerlich messen (und folglich sind "unwiderlegbare Zusammenhänge" sogar im Singular erlogen). Doch tun wir kurz so, als handelte es sich nicht um Applaus erheischender Meinungsabfall. Selbst wenn es sich quantitativ erfassen ließe, erinnert dieser brechreizerregende Logiksumpf an die althergebrachte Erkenntnis, daß Fernsehgucken dumm mache. Der Fehler ist der gleiche - eine (pseudo-) wissenschaftliche Untersuchung zeigte, daß ein Zusammenhang besteht zwischen der Menge an Stunden, die ein Kiddie fernsieht, und seiner schulischen Leistung. Was die Untersuchung nicht beachtete, war eine dritte Variable: das Einkommen (vulgo: Schicht) des Elternhauses.
"Es gibt unwiderlegbare Zusammenhänge zwischen der Bindungskraft einer Nation und ihrem wirtschaftlichen Erfolg."
Reinhard Mey (Liedermacher)Sonst muß der Mey sein klein' Häuschen verkaufen.
"Es führt bei dem Verhalten unserer Medien kein Weg an einer Quote für deutschsprachige Musik vorbei."
Edda Moser (gefeierte Sängerin an der Metropolitan Opera in New York; die von ihr gesungene Arie der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte ist als Botschaft der Menschen in der Raumsonde Voyager unterwegs)Knapp daneben ist auch vorbei: die deutsche Sprache verendet wie das kranke Tier, das sie ist.
"Die deutsche Sprache verendet wie ein krankes Tier."
Achim Reichel (Rock-Idol und Volkslied-Sänger)Kleiner Hinweis, Reichel: Nicht überall ist Hannover. Sakra Saupreiß. (Und der Rock vor Idol ist ein Kleidungsstück?)
"An Stelle von identitätsstiftenden Musikprogrammen wird der Hörer im eigenen Land wachsender Sprachentfremdung ausgesetzt, indem er mit angloamerikanischem Allerwelts-Pop überfüttert wird. ... Egal, wo man in unserem Land das Radio anschaltet, es entsteht der Eindruck nicht dort zu sein, wo unsere Sprache zuhause ist."
Nina Ruge (Fernsehmoderatorin und Autorin)Hui Buh!
"Soll Sprache Geist transportieren, muß sie geistvoll sein."
Helmut Schäfer (Staatsminister im Auswärtigen Amt a.D.)Immer noch besser als Leute, die glauben, ihre Vollbildung schütze sie vor Dummheit.
"Sie müssen sich doch nur ansehen, wer dieses Geschwafel in unserem Land eigentlich verzapft: Leute, die glauben, sie könnten ihre Halbbildung dadurch steigern, daß sie sich plötzlich nicht mehr auf deutsch ausdrücken."
Btw: seit wann wird "Geschwafel" "verzapft"? Und schmeckt das?
Lothar von Versen (Kabarettist, satirischer Chansonnier)Der Herr Chansonnier hätt' kein Problem mit Freutsch, will ich meinen. Aber da ist er beim Verein e.V. in guter Gesellschaft.
"Es gilt, die Deutsche Sprache, die heute nur noch in der schwachsinnigen Schwundform des 'Denglisch' besteht, zu retten."
Ze Do Rock (Schriftsteller)Ja, lecker.
"Da gibt es eine Münchener Kneipe, die einen 'sandwich mit cheese und bacon' anbietet. Der Wahnsinn, oder?
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