Samstag, November 01, 2008

Die Wahrheit über yours truly. Ein Tutorial.

Nun war bekanntlich Halloween, und um meinen Mitmenschen den blanken Horror meines ultimativen Kostüms nicht vorweg zu vermiesen, hielt ich es für notwendigst, das folgende Tutorial erst jetzt zu veröffentlichen.

Disclaimer bzgl. Halloween und Kostüme: eigentlich mach' ich sowas nich'. Karneval ist mir ein Gräuel, schröcklicher als jede Horrorkluft. Aber what the hey, zumindest geht es bei Halloween nicht um alkoholisierten Sex auf öffentlichen Toiletten, sondern um Blut und Gedärm, also sollt' ich heuer mal eine Ausnahme machen.

Und was war jenes Kostüm, welches derart vorzüglich die Massen in Angst und Schrecken versetzen konnte, dass die Party umgehend nach der Enthüllung quasi und de facto gelaufen war? Zivilklamotten bestehend aus Anzug mit weißem Shirt drunter, welches durch folgenden Aufdruck verschlimmbessert wurde:


Und so wird's gemacht (mit einem geeigneten Bildbearbeitungsprogramm), und zwar in folgerichtigen zwölf Schritten:
1. Foto der eigenen nackten Brust anfertigen (Vorsicht: Darauf achten, dass nicht zu viel Décolleté zu sehen ist. Dies gilt besonders für Frauen und dicke Typen.)
2. Gewünschten Schriftzug an gewünschte Stelle setzen. Schriftfarbe: Schwarz.
3. Den Schriftzug zu Pixeln verhohnepipeln (rendern) und so verzerren, dass er sich mehr oder minder auf die Haut "legt". (Bei Bedarf, sprich: größeren "Höhenunterschieden": Schrift in der Mitte halbieren und beide Hälften individuell anpassen. Anschließend die beiden Hälften wieder zu einer Ebene vereinen.)
4. Die Ebene als "ineinanderkopierend" einstellen. Dadurch wird sie zu einer Art Schablone für die Haut darunter und wirkt jetzt schon ein wenig wie eingebrannt.
5. Der Schriftebene einen nach innen gerichteten Schatten verpassen. Nicht zu deutlich und groß, bitte sehr.
6. Ganz oben eine neue Ebene erstellen, und mit grobem Pinsel bei ca. 50% Druck in Rot die Schrift nachziehen. Anschließend die Ebene teilweise transparent machen.
7. Eine weitere Ebene darüber erstellen, und mit fransigem Pixel-Pinsel hier und da ein paar dunkelrote Flecken setzen. Leichten Weichzeichner drüber laufen lassen und erneut mit der Transparenz experimentieren.
Der Schriftzug ist nun fertig. Sollte die Brust eine allzu haarige Angelegenheit sein, könnte es nötig sein, ein Stück unbehaarte Haut unter die Schrift zu legen (Haare würden bei einem Branding der Temperatur zum Opfer fallen, nicht?) und durch Ausfransung der Kanten sanfte Übergänge erstellen.
8. Schon wieder eine neue Ebene anfertigen. Eine zerrissene Auswahl (mit geraden Linien) erstellen, und darauf achten, dass unter der Schrift eine mehr oder minder gerade Fläche steht. Die Auswahl umkehren und mit weißer Farbe füllen.
9. Erneut eine Ebene erschaffen (hat das denn kein Ende?). Die Auswahl erneut umkehren und mit weißer Farbe füllen. Die Ebene horizontal spiegeln. Die vertikale Länge verkürzen und so verschieben, dass diese unter der an bei 8. beschriebenen geraden Linie ansetzt.
10. Die beiden in Schritt 8 und 9 erstellten Ebenen duplizieren. Bei beiden Ebenen die Farben umkehren (aus Weiß wird Schwarz). Beide Ebenen unter die Originalebenen platzieren und leicht nach Unten verschieben. Auf beide Ebenen eine deutliche Weichzeichnung anwenden und ein wenig Transparenz einstellen.
11. Die Kanten der beiden weißen Ebenen mit unscharfem Radierer aufweichen. Im unteren Bereich leichte Einrisse hinzufügen.
12. Tada!

Noch ein Tipp für den Druck: vorher erkundigen, wie genau das Bild ausgedruckt wird. Manche Drucker bevorzugen RGB-Bilder, andere CMYK. Nur wenn der richtige Farbmodus gewählt ist, kommen die Farben korrekt rüber.

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Das zwölfte Cylonen-Modell, aka der Fünfte der Final Five:

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