Mittwoch, November 29, 2006

Hedonismus für Anfänger

Gestern Abend in der Szene-Kneipe (Brettspiele und TV-Fußball):

Er (nach ca. 1,5h Anwesenheit): "Mir ist übel."
Ich: "Was war denn schlecht? Das Weizenbier, der Kaffee, der große Nudelauflauf oder der KiBa?"

Samstag, November 25, 2006

Hex-hex!

Gerade erst gestern Abend begab es sich, daß mein freier Festplattenspeicher mal wieder etwas knapp war, und zwar zum Defragmentieren. 15 Prozent sollten schon frei sein, meinte das höfliche Defragmentierungsprogramm, und das sind von 40 GB (jaja) nun mal 6. Waren aber nur etwas über 4. Was also tun?

Alte eMails löschen, das wär' mal was. Aus zwei Gründen versprach dies eine merkliche Verbesserung: Erstens waren knapp 3000 eMails, teils mit gehörigem Dateianhang, im Postein-, und noch mal 2000 im Postausgang. Zweitens sind sämtliche eMails gleich doppelt vorhanden: einmal in Outlook, und einmal in Thunderbird (dank Wechsel und Faulheit und Testphase).

Also angefangen mit dem Löschen. Nachdem in Outlook der Posteingang und anschließend der Papierkorb geleert waren, sah es schlechter als vorher aus: aus 4,2 GB wurden 3,8.

Ok, dachte ich mir, das wird sich schon noch geben. Also auch den Postausgang gelöscht. Und weil wir gerade dabei sind, wie wäre es, die alten eMails mit Dateianhang durchzusehen, und nach Möglichkeit auch in Thunderbird zu löschen? Gut wäre das, gelle?

Am Ende blieben noch 3,5 GB freier Festplattenspeicher. Mir deucht, defragmentieren wäre nun dringender denn je...

An einer Erklärung wäre mir trotzdem sehr gelegen.

Mittwoch, November 22, 2006

G'morning

Lassen wir meine neuerliche Virusinfektion kurz und lang beiseite. Da dieser Blog schon längst den Weg Richtung religiösem Fundamentalismus beschreitet, und ich schon gehauene drei Mal an dem Video "John Saffron vs The Mormons" vorbeigestumblet bin, soll es wohl so sein:

Eine Mitschrift findet sich hier.

PS: Wo ich gerade kurz vorm Einschlafen bin, hier noch eine Photoalbum (1 Bild), von mir für mich:

Ich Kundin

Soeben erhielt ich folgende eMail:
Sehr geehrte Kundin
Die Dateien wurden als Anhang eingefugt und konnen jetzt mit dieser Nachricht gesendet werden.
Im Anhang: eine .exe-Datei.
Wenn ich schon eure sehr geehrte Kundin bin, dann nennt das Kind (mich) doch beim Namen. Und die Datei ist offensichtlich kaputt, beim Öffnen passiert nichts.

Das erinnert mich an ein Gespräch mit einem "Freund" der "Familie" vor ein paar Tagen.
Frage: "Ich bekomme dauernd Mails mit Viagra-Werbung. Woher wissen die, daß ich das brauchen könnte?"
Antwort: "Das ist wahlloser Spam. Ich bekomme sowas auch."

Montag, November 20, 2006

Wer solche Freunde hat...

... braucht keinen Photographen mehr.


Man beachte das "Tattoo" auf dem rechten Fleischlappen:

Und dafür 12 Euro?

Werner Pirker begnügt sich nicht damit, stumm und still mit Eselsmützchen in der Ecke zu hocken, und kredenzt der gebeugten Lesendenschaft in der heutigen jürgens Welt folgliches:
Die israelische Führung begnügt sich nicht damit, der gewählten palästinensischen Regierung die Anerkennung zu verweigern.

Der Rest dieses mit "Israel befiehlt, Hamas-Führer zu töten" ("Staatsterrorbande") nicht nur unterschwellig verschwörungstheoretisch dahingehende Artikel bleibt zum Glück von Online-AbonentInnen der jW alleine auszubaden.

Und so hat die jW für heute noch mal Glück gehabt. Auch wenn alleine über den einleitenden Satz dieses Artikels der Brechreizorgie genannt Tageszeitung, dieses in Papier gewickelte Harzer Käse (ist braun und stinkt), dieser publizierenden Klapsmühle, dieses linksnationalen Dauerabseits, dieses Zentralorgan des internationalen Selbstmordattentats, schon einiges zu sagen wäre. "Gewählte palästinensische Regierung"? Da fehlt das "demokratisch(st)", gelle Galle?

Sonntag, November 19, 2006

Freudsche Falschmeldung des Tages

Wie der Kollege roibaudouin erst vor Millisekündchen zu berichten wußte, überwerfen sich die deutschen Medien erneut mit halbgarem Erbrochenem, beispielsweise bei Spiegel Ohnerein oder beim Tagesgoldenshower.
Mitnichten handelt es sich hierbei um blankpopöliche Meinungsmache und suggestiver Logorrhöe, sondern schlicht und erbrechend um eine Falschmeldung.

An dieser Stelle die korrigierte Nachricht (wenn schon alle auf die Flitzkaka dreschen, dann GPM bitteschön auch):

Israelischen Luftangriff ermöglicht heroischste Selbstaufgabe, bravo!

Unter Einsatz ihres überdrüssigen Lebens haben Hunderte Palästinenser in Gaza einen Luftangriff auf das Haus eines vermeintlichen Extremisten verhindert: Nachbarn und Demonstranten verwanzten sich in und auf dem Gebäude, und um das Gebäude herum - die feige israelische Luftwaffe brach den Angriff daraufhin ab.

Ganznah - "Tod für Amerika und Tod für Israel und Tod für mich, bitte schön! Aber zackzack!", so ein mutmaßlicher Islamist und möglicher Botschafter der Religion des Ewigen Friedens, bevor er vom Flachdach des sieben Meter hohen Hauses sprang, um eine zionistische Gewehrkugel abzufangen. Die Kugel konnte unerkannt entfliegen (jedenfalls besser als der mutmaßliche Volltrottel).

Ein ranghohles Mitglied der demokratischst gewählten Hamas führte diese übliche Protestaktion an, die auch live im palästinensischen Fernsehen (Fox News) übertragen wurde. Nach der Protestversammlung rief das palästinensische Volksfrontvonpalästinakomitee die Bevölkerung dazu auf, fortan mit ähnlichen Aktionen menschliche Schutzschilde zu bebildern und somit angekündigte Luftangriffe von Israel zu verhindern. Wie in Zukunft mit unangekündigten Luftangriffen zu verfahren ist, bleibt zur Stunde noch ungeklärt. Mutmaßlich werden die mutmaßlichen Schutzschilder in Doppelschichten um die mutmaßlichen Wohnungen mutmaßlicher Mehroderwenigerextremisten tanzen.

Israel ist zuletzt wegen eines tödlichen Angriffs auf Zivilisten in Beit Hanun "international" heftig kritisiert worden. Bei dem Angriff am 8. November kamen 19 Menschen ums Leben. Israel bezeichnete den Vorfall später als technischen Fehler und äußerte Bedauern. Vielleicht werde man in Zukunft auf telefonische Warnungen verzichten, um zivile Opfer auszuschließen.

Heat Vision und Jack, du und ich

Bereits vor Uhrzeiten habe ich über die awesomeness that is Jack Black schwadroniert. Ein anderer Comedygigant, -heroe und -eros ist bekennentlich Ben Stiller - Chef der großartigsten SuperheldInnentruppe der westlichen Hemisphäre, male model par excellence, und noch mehr.

Beide sind, neben Will Ferrell, Vince Vaughn, Owen Wilson, Luke Wilson und Steve Carell Mitglieder des Frat Pack. Und, guess what, Black und Stiller haben gemeinsam mit Owen Wilson versucht, eine Fernsehserie zu starten: Heat Vision and Jack, mit Ben Stiller als Regisseur, Jack Black als Jack (duh), und Owen Wilson als Heat Vision, das sprechende Motorrad. Der Pilot ("Episode 14: The Eye of Paragon") wurde produziert, aber kein Sender hatte Interesse.

Enter youtube. Und hier, die kompletten 30 Minuten action und adventure:

Knowledge is power - for real!

Und weil das so ist, hier ein paar Infos zu der Fernsehshow, die Heat Vision in der Wohnung der Polizistin schaut: es handelt sich hierbei um die phänomenale britische SciFi-Serie Doctor Who. Genauer gesagt, aus dem Sechsteiler Genesis of the Daleks, einem der Serials des vierten Doctors, Tom Baker. Noch genauer: dem fünften oder sechsten Teil - Davros, Schöpfer der Daleks ("Exterminate!"), hat noch die Kontrolle über seine Kreaturen.

I know EVERYTHING!

Weltmeister des Hirnschadens

Wo wir gerade auf Cracked.com verweilen, um nach weiteren Pop-Ups zu suchen (die leider ausbleiben), ein besonderes highlight ist folgendes Cracked FAQ: The World Cup.

Dörtlich ist alles erklärt, was man zum Thema Fußball wissen muss (und folgerichtig wird Alemannia Aachen auch kein Mal erwähnt). Schon die einleitenden lauwarmen Worte geben die Gangart vor:
Why is soccer so popular everywhere in the world but here? Is it because athletes in other countries are too poor to afford equipment for actual sports? Too drunk or stupid to know how to use said equipment? A combination of both? Never one to leave an investigative stone unturned, Cracked delves deeply into the matter, casting our investigative gaze on the phenomenon that is soccer.

Nachdem geklärt wurde, was Fußball und der World Cup eigentlich sind, geht der Cracker in medias res:
How is Soccer played?
Mostly through kicking and chasing, but there are other valuable skills, such as faking injuries and diving. Expert divers have the uncanny ability to drop like a black-hatted extra in a spaghetti Western whenever anyone comes within three or four feet of them.

Allen Warnungen zum Trotz:
I have some mild brain damage, so I've decided to watch Soccer anyway. What do I do?
(...) Once the match ends, check to see if your team scored. As a simple rule, if they did, they won 1-0. If not, they lost 1-0. If your team loses, you can choose between setting the stadium on fire, starting a riot that will lead to dozens of trampling deaths or shooting one of the players on your team.


Also hin, und das ganze Teil gelesen. Es lohnt, sich und andere.

PS: Dude, WTF? LOL!!!11

Samstag, November 18, 2006

Sei safe, sei ErrorSafe

Folgendem humorigen (haha) Pop-Up war ich soeben auf der ebenfalls recht lust'gen Seite Cracked.com ausgesetzt:

Erratische Verhalten gehört in der Tat verhindert, aber muß ich da gleich auf freies prüfen? Und wenn aber die Fixierung der Fehler die Leistung meines PCs erhöht und Datenverlust verhindert, was soll ich dann mit diesem ErrorSafe? PC-Erkältung wegen Frost (zwei Fröste) verhindern?

Und überhaupt, liebes Firefox, hatten wir nicht abgesprochen, keine Pop-Ups mehr zu zeigen?

PS:

Scan für Störungen? Nein, danke. Und downloaden, um zu scannen, und wenn es gefunden wird, dann werden Probleme korrigiert? Ebenfalls nicht.

Donnerstag, November 16, 2006

Spidey's Venom!

Wie bereits vor Urzeiten angekündigt (und auch nicht), tauchen in Spider-Man 3 nicht nur Sandman und Green Goblin auf, sondern auch Venom. Das Bild rechts stammt aus einem inoffiziellen Trailer, und zwar aus diesem hier:

Wir sehen Special Effects in einem frühen Stadium, den Venom-Symbionten auf die Erde stürzen, Spidey in schwarzem (Venom-) Kostüm, Eddie Brock (Topher Grace), Spidey vs Sandman, und am Ende: Eddi Brock-Venom.
Viel Vergnügen beim Warten bis Mai 2007.

Mittwoch, November 15, 2006

Bürgerentscheidung!!?

Sind Sie für den Verzicht auf das geplante Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude am Aachener Katschhof, das so genannte "Bauhaus Europa"?
Mit diesen flinken Worten beginnt das "Abstimmungsheft der Stadt Aachen zum Bürgerentscheid". In Wahrheit jedoch ist es eine Loseblattsammlung. Und es wird nicht "für den Verzicht", sondern gegen das "Bauhaus Europa" abgestimmt. Zudem wird hier fälschlich suggeriert, man könne nur gegen und nicht für das Bauhaus Europa stimmen.
Welche Abstimmungsräume barrierefrei zu erreichen sind, kann im Bereich Wahlen unter der Ruf.-Nr. 432 1209 telefonisch erfragt werden.
Man freut sich schon auf die offiziell ausgerufene Straßenschlacht. Damit wären alle Formalia geklärt (nur: was kürzt sich "Ruf." ab?). Außer:
Abstimmungshandlung und Stimmenzählung sind öffentlich.
Sagt mir: Um nach meiner Bauhaus-Zustimmung noch lebend den Raum zu verlassen, sollte ich die Bewaffnung nicht vergessen. In anderen Worten: gehst du zum Wählen, vergiß die Vorderschaftrepetierflinte nicht.

Den Reigen der Pro- und Kontrastimmen eröffnen Darius Dunker, Dr. Michael Schiek, Wolfgang Weißhuhn "u.v.a." von der "Bürgerinitiative »Bauhaus Europa? Nein danke!«". Also bitte:
Der Aachener Katschhof verdankt sein Flair dem Gegenüber von Rathaus und Dom. Die Gebäude seitlich treten in den Hintergrund. Das »Bauhaus Europa« würde dieses Ensemble durchbrechen. Mit seiner riesigen Glasfassade würde es wie ein überdimensionierter Fremdkörper erscheinen.
Linksparteiwürdige Formulierung, das. Welcher aufrechte Deutsche hat keine Angst vor Überfremdung? Aber wissen die Verantwortlichen der Bürgerinitiative überhaupt, was ein architektonisches Ensemble ist? Da war wohl der Kitsch Vater des Gedanken. Die seitlichen Gebäude in den Hintergrund treten sieht man höchstens, wenn man strunzbetrunken über den Katschhof stolpert.
Wir, die Bürgerinnen und Bürger Aachens, könnten uns bei einem Verzicht auf das »Bauhaus Europa« jedes Jahr aufs Neue entscheiden, wie viel Geld wir für die Auseinandersetzung mit dem Begriff »Europa« und wie viel Geld wir für soziale Projekte, für kulturelle oder sportliche Aktivitäten oder für die Bildungsförderung und die Förderung von Vereinen ausgeben wollen.
Das riecht nach zahllosen weiteren Bürgerentscheiden, oder wie stellt die Bürgerinitiative sich das vor? Und wer zahlt dann für dieses offene Eingeständnis in das Scheitern des Projekts "Parlamentarische Demokratie in Aachen"? Ich für meinen Teil weiß jedenfalls jetzt schon, wieviel ich für die Förderung von Vereinen ausgeben möchte: weniger als nichts.

Die CDU-Fraktion als einzige stadträtische Kontra- (also Pro, siehe oben) Stimme des Zettelkonglomerats weiß mit bodenständigem Layout zu begeistern - Struktur, Schriftgrad, Zeilenabstand, hier stimmt einfach nichts. Kudos, CDU-Fraktion. Die Bürgerinitiative wirkt da weit professioneller, also bürgerferner.
Der geplante Entwurft passt nicht in die historische Aachener Altstadt. Mit seiner Glasfassade beeinträchtigt er die strenge Platzwirkung des Katschhofs und ist damit dem Ort nicht angemessen.
Dann, liebe CDU-Fraktion, ist ohnehin alles zu spät, wenn schon allein der Entwurf solch schröckliche Folgen hat. Aber ist schon recht, an der "strengen Platzwirkung" wollen wir nicht rütteln.

Ab jetzt gibt's fast nur noch Kontra-Pro, also ab dafür, ist ja genau mein Dingen.

Die SPD-Fraktion zeigt sich flippig:
Die Aachen und Europa gehören zusammen. Das wissen wir Aachenerinnen und Aachener.
Von die Aachen weiß ich nix.
Mehr als 60 Jahre Frieden und das gute Verhältnis zu den Nachbarn in den Niederlanden und Belgien verdanken wir Europa.
Nein, den Alliierten. Setzen, sechs.
Die Idee Europa muss immer wieder neu gedacht werden. Welcher Ort, wenn nicht Aachen, die Stadt Karls des Großen, der Krönungsort deutscher Könige und nicht zuletzt die Stadt des Karlspreises, könnte diese wichtige Aufgabe übernehmen!?
Die "Idee Europa" scheint eine deutsche zu sein, oder welch feuchten Kehricht gibt der Rest des Kontinents auf den "Krönungsort deutscher Könige"? Der (in Aachen übliche, ja virale) Bezug auf Karl den Großen steht dem vorher beschworenen "friedlichen Europa" diametral entgegen, hurz.
Es [das Bauhaus] ist ein Ort, wo wir Aachener uns selbst, unserer Jugend, unseren Gästen und Besuchern zeigen, wofür Aachen steht und wofür wir uns engagieren.
Lassen wir die plötzliche Disintegration der Aachenerinnen und die Raussubsumierung der Jugend aus der Aachener Bevölkerung mal außen vor, zeigt sich an dieser Passage deutlich, worum es der Aachener SPD in Wirklichkeit geht. Alles nur ein Mißverständnis, man muß die SPD-Fraktion nur darauf hinweisen, daß das Gebäude "Bauhaus" heißen soll, und nicht "Brauhaus".
Ergo ist die SPD eigentlich dagegen, also dafür. Weiter im Wust.

Die Aachener GRÜNEN sind für das Bauhaus Europa. Dafür gibt es gute Gründe.
Natürlich. Zum Beispiel:
Europa ist das Alternativmodell, auch zum amerikanischen Vorherrschaftsstreben.
Das mußte mal gesagt werden! Danke, "Aachener GRÜNE".
Und jetzt, wo der Pöbel sich im Freudentaumel ergeht, mal unter uns, "Aachener GRÜNE": wie kotzgranatendickdoof kann man eigentlich sein? Ja, das hab ich mir gedacht, ihr europahoch- und überschätzenden, geschichtsverdrossenen, antiamerikanischen, spätgeborenen Früh- und Früchtchen. (Ich übe mich hier, wie unschwer zu erkennen ist, in Contenance.)
100 Prozent der Kosten für den Bau und die Einrichtung werden vom Land und Sponsoren getragen.
Denn 4,5 von 21 Millionen sind, wir wissen es doch schon längst, Peanuts. Zumindest für die "Aachener GRÜNEN". (PS: Bitte nicht dauernd den eigenen Namen durch die Gegend schreien. Danke.)

Die FDP-Fraktion bleibt wie üblich weitestgehend farblos, und ist ergo in diesem Zusammenhang nicht weiter der Rede wert, aber dagegen, also dafür, wie schon SPD und Grüne. Die Linkspartei schließt sich vorbehaltslos an. Die "Aachener - Bürger - Liste" (huh?) ergeht sich in einer Kostenkalkulation, steht also auf Seiten der CDU und der Bürgerinitiative, hat aber ansonsten keine Meinung.
Die WASG stimmt mit ihrem "Ja" also "Nein" vermutlich der Linkspartei zu, hat aber leider Für und Wider verwechselt (wer könnte es ihnen übel nehmen?) und ist im Großen und Ganzen einer Meinung mit der CDU.
Der Oberbürgermeister der Stadt Aachen, Dr. Dr. Jürgen Linden, sieht es nicht ein, sich von der CDU - in welcher Weise auch immer - toppen zu lassen, und langt mit seinem Ekellayout in die Vollen: Riesenfont (16 und 14 Punkt), jedes dritte Wort fettgedruckt, Megakreise vor den einzelnen "Argumenten", etc.
Und dann das:
Wer nicht ständig versucht, besser zu werden, hört bald auf, gut zu sein.
Wer war wann wie gut? Aah, der Dr. Dr. OB meint sich selbst und seinen Elisenbrunnenslalom, hui!

Nach eingehendem Studium der Zettelwirtschaft ist man so schlau wie vorher, also nicht. Meine Entscheidung, bei der Abstimmung dagegen, also dafür zu stimmen, ist jedenfalls ins Wanken geraten. Vermutlich bleibe ich zuhause. Das würde dann CDU und WASG und Bürgerinitiative Nein/Ja freuen, oder auch SPD, FDP/Grüne und Linkspartei.

Dienstag, November 14, 2006

Geartete Kunst (4)


"Typuskript"
(Farbpapierkollage und Aquarell auf Zeitungspapier)

Suspekter noch als der Realismus der Darstellung war den Kritikern die täuschende Wirkung des Portraits; ihrethalben wurde ihr Kunstcharakter von Beginn an kontrovers beurteilt. Die illusionistischen Mittel, mit denen das Portrait seine Wirkung auf Betrachter erzielt, kritisierte schon Goethe als 'barbarische Tendenzen', die dem Publikum nichts mehr zur Imagination übrigließen. Baudelaire bezeichnete sie als Kriegslisten, die deshalb funktionierten, "weil das Publikum unfähig ist, sich für die natürliche Taktik echter Kunst zu begeistern."

Somit folglich bleibt als gar einzige Enderlösung von dem Bösen das Feuer - für das Bildnis, für den Ausstellungsort, für den Künstler. Gute Nacht.

Telefonwerbungsvergnügen

Wie alle Menschen mit Telefon bekommt auch yours truly ab und an, mal öfter, mal noch öfter, Anrufe von Call-Centern, den Zeugen Jehovas des 21. Jahrhunderts.

Eingige unbedarfte ZeitgenossInnen rücken teils freiwillig ihre Telefonnummer raus. Sehr beliebt ist das Sammeln von NameAnschriftTelefonnummer bei (vermeintlichen) Verlosungen - fast immer enthalten die Teilnahmezettel solcher "Gewinnspiele" eine Belästigungsklausel ("Mit dieser Unterschrift erkläre ich mich bereit, daß Firma Sowieso mich belästigen kann, so lange, so oft und wie sie will." o.s.ä.). Von derlei Veranstaltungen ist also Abstand zu nehmen - und wenn doch, sollte man sich notieren, wem man da seine persönlichen Daten verabreicht, denn weitergeben darf die Firma diese nicht. Ruft dann eine andere Firma an, gibt's Zoff.

Meistens läuft es aber anders. Bei mir persönlich ist's meist recht einfach: bekanntlich teile ich mir eine Wohnung mit Serenity Highsmith. Nun hat die Telekom beim Telefonbucheintrag Mist gebaut (laaange Geschichte), und Serenity taucht dreimal im Telefonbuch auf, und ich gar nicht. Wenn nun ein Call-Center durchklingelt, und fragt, ob ich "Herr Highsmith" sei, gibt es zur Belohnung die folgende Retour: "Wo haben Sie diese Nummer her?"
Die ehrliche Antwort müßte lauten: aus dem Telefonbuch. Dabei handelt es sich aber zwangsläufig um sogenannte cold calls, und die sind rechtswidrig. In den meisten Fällen ist an dieser Stelle das Telefonat beendet.

So simpel wird es aber für die wenigsten sein. Deshalb empfehle ich eine der folgenden Handlungsmöglichkeiten (HaMöen):

1. Sachlich
1.1. Die anrufende Person über die Rechtslage aufklären: keine Einverständnis, also "kalter Anruf" (cold call), womöglich aus dem Telefonbuch.
1.2. Name des Anrufenden, der Vorgesetzten und der AuftraggeberIn, und Telefonnummer in Erfahrung bringen. Mit diesen Daten später zum Verbraucherschutz.
1.3. Verlangen, mit der/dem Vorgesetzten zu sprechen.
1.4. DieseN bitten, daß man aus der Datenbank entfernt wird.

2. Stalker-mode
2.1. Sagen, man sei gerade beschäftigt, und würde gerne zurückrufen.
2.2. Fragen, was die anrufende Person gerne ißt, was ihre Lieblingsfilme sind, wo sie wohnt, etc.

3. Alle Zeit der Welt
3.1. Bitten zu warten.
3.2. Was anderes machen.
3.3. Auflegen, wenn am anderen Ende aufgelegt wurde.

4. Fair ist fair
4.1. Call-Center benutzen Scripte, um die Erfolgschancen ihrer Anrufe zu erhöhen. Deshalb Gegenskript besorgen.
4.2. Script verwenden.

5. Die Wahrheit
5.1. Sagen, man sei arbeitslos.

Montag, November 13, 2006

Braindrain 06

Die Zeit ist gekommen, den jährlichen Braindrain-Contest abzuhalten und -tragen. Wie jedes Jahr werden an dieser Stelle wieder sieben Fragen gestellt, von denen möglichst viele aus mehreren Teilfragen bestehen, für die es folgerichtig auch unterschiedlich viele Punkte (in Klammern angegeben) zu holen gilt.

1: "Parallelen überschneiden sich in der Unendlichkeit" - was sind die Voraussetzungen, die für die Richtigkeit dieser Aussage erfüllt sein müssen, und was folgt hieraus? Und überhaupt, aus diesen Antworten ableitend: in was für einem Universum leben wir eigentlich? (3)

2: Was ist die am häufigsten verwendete Vorwahl in amerikanischen Filmen, und warum? Welche Leute ruft man damit an? (2)

3: Indiana Jones und der Letzte Kreuzzug: in welcher Sprache und bis wieviel soll der junge Indiana zählen? Und was macht er? (2)

4: Google - warum heißt das Ding so? Wie würde man millillionen-zillionen Googles nennen?(2)

5: "Excelsior!" Wer beendete regelmäßig seine Texte mit diesem Wort, und wo? (1)

6: "Get The 'F' Out!" Wer benutzte diesen Slogan, und warum? (2)

7: Welcher Science Fiction Film war für die Schließung eines Studios verantwortlich? Welches Schreibgenie hatte an diesem Film mitgewerkelt? Nenne mindestens ein weiteres Projekt dieser Person, das gewaltig gescheitert ist. (3)


Antworten einfach im Kommentarbereich posten, und ein paar Tage warten. Die Person mit den meisten Punkten gewinnt (duh). Für die Wiederholung einer richtigen Antwort gibt's pro Frage einen Punkt weniger, schneller ist also besser. Bei herausragenden Antworten behält sich der Veranstalter vor, Bonuspunkte zu verteilen (max. 2 pro Antwort).

Zu gewinnen gibt es wie üblich einen No-Prize (in Form eines gar lustigen Buttons für die Homepage / den Blog), aber auch das Recht und die Pflicht, einen gleichartigen contest im eigenen Blog zu veranstalten.

Sonntag, November 12, 2006

Kleinstkunst

Wir kennen das: drei Mal nicht zu Mittag gegessen, um sich die nicht gerade günstige Eintrittskarte für das Kabarettprogramm einer lokalen Lustigtruppe von Mund und Magen abzusparen, dann als persönliche Premiere zur gehypten Truppe nebst deren aktuellem Programm, und schließlich überglücklich sein, dabei sein zu dürfen.

Nun liegt das allerdings nicht am Dargebotenen, sondern am passenden Soundtrack, der parallel zur Bühnenaction im eigenen Kopf abläuft, beispielsweise von Tocotronic.

Ich verabscheue Euch wegen Eurer Kleinkunst zutiefst, klar, das naheliegende theme des Abends. Aber auch Die Grenzen des guten Geschmacks, Sie wollen uns erzählen und Samstag ist Selbstmord werden gefeatured.
Zur Zugabe wird Jetzt geht wieder alles von vorne los dargeboten, und wenn es dann doch mal vorbei ist: Bitte gebt mir meinen Verstand zurück.

Und wenn dann noch eine der Gestalten auf der Bühne mit dir zusammen auf der Grundschule war, jedoch noch genau so guckt, sich noch genau so bewegt, noch genau so redet wie vor 20 Jahren, gibt's als Bonus Ich werde mich nie verändern. Und das ist fast trauriger als alles andere.

Aber, wie schon gesagt, hat Spaß gemacht. Und zwei, drei Mal gelang es der Bühnencombo, den Soundtrack in den Hintergrund zu drücken. Immerhin.

Samstag, November 11, 2006

Rechtschreibung für Rechtschreiber's

Dagegen sind selbst "Kathi's Nagelstudio" und "Jürgen's Dönertempel" vernachlässigbare Apostrophvergehen: GPM proudly presents... das Pluralapostroph:

Womöglich handelt es sich nur um die korrekte Anwendung der Neuen Rechtschreibung. Aber wer will sich da schon auskennen.

Rassismus, Alemannia, und der Dank sei Gott

Am heutigen Samstag ist auf dem Tivoli in Aachen beim Spiel Alemannia Ebenda gegen den 1. FC Siegerjustiz nicht mit rassistischen Ausschreitungen zu rechnen. Der Aachener Oberbürgermeister, Dr. Dr. Jürgen Linden, zeigt sich zufrieden:
Da kann ich wieder unbeschwert mit mein' Hollandradl übern Elisenbrunnen pesen, hui!

Michael Frontzeck, Trainerasi der Alemannen aus Aachen, der Kaiserstadt Karls des Großen, in zivilisierteren Teilen Europas bekannt und -rüchtigt als Charlemagne, meint:
Kein Wunder, du Spack. Wir spielen doch erst Sonntag.

Freitag, November 10, 2006

Für den Notfall

Besser/schöner (er-) (über-) (ab-) leben

Wir wollen ja alle bessere Menschen werden (alle, außer jene, die den Tod mehr lieben als das Leben, aber lassen wir das). Auch nett wäre es, die eigenen Überlebenschancen zu verbessern (das interessiert die eben angemahnten Gestalten erst recht nicht, aber nun ist gut).

Nie war dies leichter als heute. Wie? WikiWie, äh: wikiHow!

Was haben wir nicht alles gelernt: wie man einen Hotelbrand oder den Sturz aus hohen Höhen oder in einem Aufzug überlebt, wie man einen Straßenkampf gewinnt, wie man jeden Tag mehr Wasser trinkt und sich gesund ernährt, und wie man aus einem sinkenden Auto entkommt.

Doch es geht ja nicht nur ums "länger", auch das "besser" will bedient werden: wie man ein Haiku oder ein Goth-Gedicht verfaßt (und dabei gothic ausschaut, ohne von Muttern angeschrien zu werden), wie man KinofilmexpertIn wird, wie man einen realistischen Schlag ins Gesicht filmt, ein ganzes komplettes Buch völlig und zur Gänze von vorne bis hinten liest, und wie man AnarchistIn ist oder AtheistIn wird.

Und so entlasse ich euch für heute mit einem hochmotivierenden Zitat:
Good physical condition and youth seem to positively influence free-fall survival rates. You can’t change your age, but if you’re looking for yet another reason to get in shape, here it is.

Also: fit machen für den nächsten freien Fall! Bis denne.

Donnerstag, November 09, 2006

Just Wing It

Für die Unglücklichen, die Episode 9/03 nicht kennen, sei auf die Seite von Wing Lee, professionelle Coversängerin ("the one-woman Chinese cover band"), verwiesen.

Wing immigrierte vor 10 Jahren mit ihrer Familie von Hong Kong nach Neuseeland, wo sie ihre musikalische Karriere begann - zuerst mit ihrer Version von Phantom of the Opera, dann Elvis, Abba, Beatles und was nicht noch alles.

Probehören ist erlaubt, ja erwünscht:
For the month of November, I have selected these songs for you to sample. I hope that you enjoy.

Yeah, me hope that too. So sample already.

I'm on a highway to hell...

Im Ernst?

Mittwoch, November 08, 2006

Alles im braunen Bereich

Laut Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung wollen ein Viertel (26 Prozent) aller BundesbürgerInnen eine Volksgemeinschaftspartei, und sonst keine. 51 Prozent seien mit der "Funktion der Demokratie in Deutschland" unzufrieden, den Starke-Hand-Führer wollen 15 Prozent, an sozialschmarotzende Ausländer glauben 37 Prozent, die "Überfremdung" bedroht 39 Prozent, 18 Prozent fürchten den Einfluß der Juden. Und so weiter und so fort.

Da darf man beruhigt aufatmen - wir sind bei allen Fragen noch weit von 95 Prozent Zustimmung entfernt. Alles halb so wild, halb so wild...

Sonntag, November 05, 2006

Halt dei Goschn'!



(Ein neuer "Comic" - na das wurde aber auch Zeit, schließlich wollen 93,75 Prozent aller Menschen mehr Comics in diesem Blog.)

Samstag, November 04, 2006

Heute Kinder wird's was geben...

... und zwar auf die Ohren.

Im sog. "Autonomen Zentrum" in Aachen spielen heut' ab 20 Uhr Pendikel und Lightsome, wie bereits an manchen Orten verlautbart.

Wer nicht kommt, hat's auch nicht anders verdient (not a death threat).

Donnerstag, November 02, 2006

Selbst schuld, Bub.

Der Tag fängt ja toll an: Mußte mir berichten lassen, daß es da jemanden gibt, der Firefly geschaut hat, und nicht begeistert war (damit sind's bereits zwei Leute, die offensichtlich mit dem Bauchnabel fernsehen). Die Serie sei "ok, aber nicht großartig".

Nachdem ich mich zunächst aufführte, als wäre ich ein Streifenpolizist mit Tourette-Symptom, der seine Koprolalie im Kindergarten zelebriert, konnte ich mich schon zehn Minuten später wieder halbwegs klar artikulieren, und meine investigativen Nachtritte förderten zu- und untertage, daß die geschmacksverirrte und ahnungslose Person Firefly in der snychronisierten Fassung belauscht hatte. Göttin, laß' Hirn vom Himmel regnen, aber mach es vorher tonnenschwer.

Damit ich heute wieder normal mit Menschen kommunizieren kann ("normal" für meine Verhältnisse und andere Bekannte), muß ich erneut (?) auf die Unmöglichkeiten einer Synchronisation zu sprechen kommen.

Die Unmöglichkeit, eine (wenn auch nur ansatzweise) Western-Serie mit typischem Akzent (wo angebracht) ins Deutsche zu übersetzen. Die Unmöglichkeit, den Wortwitz einer Sprache in eine andere zu übersetzen. Die Unmöglichkeit, die (scheinbare) Authentizität einer Set-Aufnahme im Studio zu reproduzieren. Die Unmöglichkeit, die Stimmen von gut schauspielernden SchauspielerInnen zu ersetzen, so als wäre das Gesagte nicht Teil der performance. Die Unmöglichkeit, bei der Synchro das Input des Regisseurs oder der Regisseurin (also der Person, die für die dramatische und künstlerische Orchestrierung der Episode verantwortlich ist, und die sich über jede Nuance Gedanken gemacht hat) einzuholen. Die Unmöglichkeit, in Deutschland eine adäquate Synchro einer Genre-Serie zu erwarten.

Da konnte so viel schief gehen, daß es fast ein Wunder ist, daß die Serie "ok, aber nicht großartig" ist. Respektive kein Wunder, sondern vielmehr ein weiteres Zeugnis der Ahnungslosigkeit der urteilenden Person.

In klaren, hochprozentigen Worten: wer von Firefly (oder, aber das nur am Rande, Buffy) nur die synchronisierte Fassung kennt, hat Firefly noch nicht gesehen. Und maße sich gefälligst auch kein Urteil an - falls doch, dann bitte so, daß ich nichts davon erfahre (mein armes, schwaches Herz).

Mittwoch, November 01, 2006

Es geht um mehr als das.

Das machen zur Zeit ja alle, also bitte sehr:

Es geht um alles! 500 neue Abos für die Jungle World.

Die Jungle World ist wie jedes Jahr wieder in Not, und benötigt dringlichst 500 neue Abos - nur dieses Mal wurde sich nicht kurz vorher über eine gleichartige Aktion der taz lustig gemacht. Schade eigentlich.

Grund für die Notlage: der Jungle World fehlen die FDJ-, SED-, PDS- und Linkspartei-Kader der jungen Welt. Zudem splittert die deutsche Linke seit Jahren munter vor sich hin und her, und die Jungle World ist in keinem Lager wirklich zuhause, was auch gut so ist, aber eben schlecht für die Abos.

Also: Abo the ZAP - äh, Jungle World.

Moneymoneymonkey.

Aus gegebenem Ablaß:

Ein oder zwei oder drei Nachrichten, von mir für mich an euch und dich.

Nur keine Scheu, kostet ja nix.