Nun ist sie bekanntlich 50, die KONKRET. Nach Studiblatt und Apo-Fanzine nun die publizistische Speerspitze einer seriösen Linken. Right? Wrong. Fragen Sie doch mal die taz.
Die aktuelle KONKRET bietet eingangs einen ansehnlichen Pressespiegel (angeführt von Schwesterzeitschrift Titanic), bei dem eben dieses grüne Beinahparteiorgan taz mehr als nur durch die schiere Ausführlichkeit auffällt. Die folgenden Zitate stammen zunächst aus dem Textchen "Das Gewissensmagazin" von Stefan Reinecke, welcher auch Gegenstand in der aktuellen KONKRET ist (entsprechend kurz wird es abgehandelt, Göttinseidank).
Erst einmal sind KONKRET-Lesende dumm wie Bohnenstroh, ja vermutlich gar dümmer als die grüne Basis.
Denn wer konkret liest, erwartet nichts Neues, schon gar nichts Zeitgemäßes. Sondern nur die Wiederkehr der immer gleichen Botschaften.Nun sag uns aber bitte, lieber Herr Reinecke, um was für Botschaften es sich handeln mag.
Also: Fast alle Politiker in Deutschland sind nationalistische Trottel. Der deutsche Imperialismus ist nicht 1945 endgültig untergegangen, sondern quicklebendig. Die DDR war das bessere Deutschland. Deutsche sind meist Nazis oder zumindest Nationalisten - wenn nicht, wissen sie es bloß noch nicht. Die Grünen sind schon immer Verräter gewesen. Die Linkspartei besteht aus einem Haufen Nationalisten - und so weiter.Die Grünen: Verräter? Da wird in der taz (wie zu erwarten) der Grünen Partei, jenem Club rechts und links der SPD, die zuletzt immer die Unfähigsten aus ihrem Führungsreigen zur Doppeldumpfheit benennen, mehr Bedeutung zugemessen als ihr zusteht. Und genau darum geht es meist in KONREKT, wenn sie sich doch einmal dazu herabläßt, über jene Partei ein, zwei Seiten zu verlieren: aktuelle grüne Dümmlichkeiten.
Der Rest? Da gesellt sich Unterstelltes zu Fakten, Fakten, Fakten (z.B. Linkspartei). Wie schön einfach die Welt doch ist, durch die grüne Brille betrachtet.
Ein Zukunftsausblick darf nicht fehlen.
Und die nächsten 50 Jahre? Sehen für konkret nicht gut aus. Die Linke könnte zwar ein Blatt gebrauchen, das ihr ohne Rücksichtnahme in die Suppe spuckt. Aber nicht mit Gesinnungskanon und in diesem Bescheidwisserton.Alles falsch machen die von der KONKRET. Bis heute haben sie, im Gegensatz zur taz, noch nicht mal eine ordentliche Kampagne auf die Beine gestellt, die dem Aboschwund entgegenwirkt. Das darf nicht sein.
Dann sind da, und nun wird es, beim Thema KONKRET laut taz eigentlich unüblich, tagesaktuell, wenn wir einen Blick auf die heutigen (26.9.) "Irrwege der Kulturrevolution" von Alexander Cammann werfen.
Da wird zunächst mit der grünen Basis, wie bereits erwähnt ähnlich dumpfes Pack wie KONKRET-Lesende, abgerechnet:
Der menschenrechtszentrierte, bewaffnete Internationalismus, eine grüne Errungenschaft seit Srebrenica, wird über Bord gekippt, sobald Oskar Lafontaine die Backen aufbläst.Da machen sie sich den Buckel krumm, die grünen Funktionäre, erfinden Kriegslügen und Gräueltaten, nur um endlich in der Realpolitik ankommen zu können, und dann ist die Basis immer noch nicht gänzlich vom altbackenen Pazifismus befreit. Schande. Die Watschn Richtung Linkspartei muß sein, ist diese doch am meisten eine Gefahr für zukünftige rot-grüne Koalitionen.
Und: "menschenrechtszentrierte"? Dies' Wort sollten wir alle ab jetzt täglich gebrauchen, damit es am Ende das bekommt, was es verdient: den Titel "Unwort des Jahres 2008".
Doch weg von den Grünen, hin zum Thema:
"Wir leben in einer Zeit, in der Revolutionen nicht zu machen sind": Zu solch aufregend neuen Erkenntnissen gelangt Hermann L. Gremliza in der Jubiläumsausgabe von Konkret. Zweifel gehören dabei immer noch nicht zur geistigen Grundausstattung der Zeitschrift.Schönes Schlußwort. Bleibt festzuhalten: die taz ist neidisch auf KONKRET. Denn die KONKRET ist kein Parteiorgan. Schizoide Auswüchse wie bei der taz - die rot-grüne Regierung bei jeder Gelegenheit zu kritisieren, um dann bei Bedarf ordentlich Wahlkampf für sie zu veranstalten (und dabei noch den drögsten Antiamerikanismus zu bemühen) - sind nicht zu erwarten. Die taz selber würde solch unentschiedenes Wischiwaschi Zweifel nennen. Bitte sehr, gerne doch.
einfach ganz groß: "Der menschenrechtszentrierte, bewaffnete Internationalismus"...
AntwortenLöschenGrünes Neusprech. Mittlerweile haben sie Übung.
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