Mutanten, Monster & Aliens - nein, kein neues Rollenspiel (MM&A... hmmm...), sondern die Basiszutaten von geeky Fernsehserien. Insbesondere das 21. Jahrhundert war bisher eine Fundgrube für qualitativ hochwertige Science Fiction/Fantasy/Mystery/Superheroes-Serien, aber auch das letzte Jahrtausend hat einiges zu bieten. Schauen wir uns mal die besten 20 an, ok?
20. Lexx - Definitiv die beste SciFi-Serie ever - für drogenabhängige Psychopathen. Alle anderen schnallen sich besser an für eine irrsinnge Fahrt auf der falschen Seite der Autobahn. Wahnsinn aller Ortens (insbesondere im Drehbuch) in dieser kanadisch-deutschen Co-Produktion.
19. Robin of Sherwood - klassischer Robin Hood mit einer Spur Fantasy. Hey, Robin selber macht auf Doctor Who, als zwischen zwei Staffeln mal eben die Titeldarsteller getauscht werden. Dafür hätte die Serie eigentlich einen Platz unter den ersten 10 verdient...
18. Lois & Clark: The New Adventures of Superman - vielleicht die erste wenigstens halbwegs ernstzunehmende Superhelden-Serie im TV (nach Misfits of Science, urgh). Die Stärke der Serie war allerdings nicht die super action, sondern das Beziehungsdreieck Lois-Clark-Superman.
17. Red Dwarf - britischer Humor trifft dark scifi. Ohne das "dark", versteht sich. Ein großer Spaß für die ganze Familie (außer die Großeltern).
16. Torchwood - Spin-Offs sind eine heikle Sache. Wer einfach nur die Hauptserie emuliert (in diesem Fall den neuen Doctor Who) fällt meistens aufs Gesicht. Diese Stolperfalle umgeht Torchwood gekonnt - bis auf das Anagramm im Titel, einen Charakter (Captain Jack Harkness) und eine temporale Anormalie unter Cardiff haben die Serien nicht viel gemein. Ansonsten: weniger Humor als der Doctor, dafür mehr bisexuelle Charaktere.
15. Alias - Nun mag man sich wundern, was eine Spionage-Serie in dieser Auflistung zu suchen hat. Antwort: Milo Rambaldi. Selbst ohne dieses mystische mumbo-jumbo ist Alias eine gut gemachte und spannende Serie.
14. Outer Limits - ursprünglich ein Twilight Zone-Abklatsch, aber ein guter. Nach einer kurzen Pause von 20 Jahren kam die Serie zurück, mit einer Besonderheit: obwohl immer noch jede Folge eine eigene, unabhängige Mystery-Story zeigte, waren einige Folgen miteinander verknüpft. Und das war gut so.
13. X-Files - von einer herrlich überzogenen Conspiracy-Serie mit Aliens zu einer lächerlich überzogenen Conspiracy-Serie mit zu vielen Aliens: der tiefe Fall der X-Files. Die ersten paar Staffeln sind aber nach wie vor köstliche Unterhaltung.
12. Smallville - Zum zweiten Mal taucht der Supermän in der Top 20 auf, und ehrlich gesagt macht ihn das superer (sic!) als er ist. Doch Smallville ist derart ambitioniert, daß es einfach honoriert werden muß: die Serie bleibt nicht dem ursprünglichen Superboy-Unsinn treu, sondern erzählt tatsächlich weiter - puh. Besonderes Highlight: James "Spike" Marsters als Brainiac.
11. Xena: Warrior Princess - Da gab es diese ein wenig schmierige, aber nichtsdestoirgendwie unterhaltsame Fantasy-Serie namens Hercules: The Legendary Journeys. Ein Glücksgriff in der Serie war Xena, die bei Hercules zunächst die Bösewichtin gab. Der Unterschied zu Strahlemännchen Hercules machte Xenas eigene Serie von Anfang an interessanter als das Original. Sam Raimi und Bruce Campbell können jedoch nicht als Pluspunkt für Xena verbucht werden, denn sie zählen beide auch für Hercules.
10. Angel - Ein weiteres Spin-Off (diesmal von Buffy). Und erneut werden die Todsünden der Spin-Offs vermieden. Die Serie braucht allerdings relativ lange, um zu sich selber zu finden.
9. Doctor Who (1963-1989) - billiger Fließband-SciFi, keine Frage. Die wackelnden Sets sind nach wie vor berüchtigt. Aaaaaber... einige Scripts sind wahrlich großartig und/oder originell. Oh, und zwischenzeitlich war Douglas Adams beteiligt. Desweiteren: ohne die alten keine neuen Folgen. Abschließend: der beste Doctor heißt immer noch Tom Baker.
8. Twilight Zone - wer kennt sie nicht? Ein Klassiker des Gruselfernsehens.
7. Star Trek: Deep Space Nine - angeblich dreister geistiger Diebstahl, denn ursprünglich wollte J. Michael Straczynski seine Serie im Star Trek-Universum ansiedeln, wurde aber abgelehnt - kurz darauf begannen die Vorbereitungen für DS9. Nur eine Legende? Wer weiß. Jedenfalls findet man alles, was Babylon 5 ausmacht, auch bei DS9. Nur eben nicht von Anfang an - ich sag nur: großer, staffelübergreifender Plot - diesen Teil seines Plans hat Straczynski wohl anfangs unterschlagen.
6. Lost - Sinnbefreites Chaosfernsehen oder Geniestreich? Beides? Das werden wir wohl erst 2010 erfahren, denn bis dahin soll Lost noch laufen. Und das ist gut - nicht, weil es noch drei weitere Staffeln geben wird, sondern weil tatsächlich ein Ende in Sicht ist. Als Endlosserie hätte Lost bestenfalls an den Top 20 gekratzt...
5. Babylon 5 - Whoa, Dude: eine SciFi-Serie für Erwachsene? Was dachte sich dieser Straczynski bloß dabei? "Solid characters, imaginative stories, no kids or cute robots, using science the way it should be used, not talking down to the audience" - Straczynski war offensichtlich verrückt. Wir wissen doch alle, daß SciFi ohne Kinder oder niedliche Roboter nicht funktioniert. Spaß beiseite: die "keine Kinder"-Regel ist ein klares Plus gegenüber Deep Space Nine, period. Dies kombiniert mit einer epischen, durchgestylten Story und den glaubwürdigsten Alien-Diplomaten, die man im Fernsehen je gesehen hat sichert Babylon 5 den fünften Platz. Welchen auch sonst?
4. Doctor Who (2005+) - die Briten kennen ihre Science Fiction. Selten war SciFi so spannend, originell, witzig und schön anzuschauen (und wenn es sein muß: auch gruselig).
3. (New) Battlestar Galactica - Ein DS9-Macher nimmt sich die von Babylon 5 gelernten Lektionen zu Herzen und machen... SciFi für Erwachsene. Wen es wundert, daß er sich dazu die alte BSG-Serie als Basis wählt, denke kurz über die Prämisse der alten Serie nach: die letzten Überlebenden der "12 Kolonien" werden auf ihrer Suche nach der "13. Kolonie" von den Cylonen gejagt - genau jene Roboter, die ihre Welten vernichtet hatten. Die alte Serie läßt die Überleben als erstes zu einem interstellaren Kasino fliegen, wo erst einmal ein bischen Karten gespielt werden. Die neue Serie zwingt zwei Kampfpiloten ein ziviles Raumschiff des eigenen Überlebenden-Konvois abzuschießen. Kurz und gut: düstere Stimmung aller Ortens. Wie angemessen.
2. Buffy the Vampire Slayer - Eine der einflußreichsten TV-Serien, die es je gab. Die besondere Stärke liegt hier nicht im Plot (wie bei Genre-Serien eigentlich üblich), sondern in der Charakterentwicklung. Vergleichbares sieht man selten - und schon gar nicht, wenn Vampire und Dämonen durch die Gegend laufen. Grandios.
1. Firefly - Nun, was soll ich sagen? Wer mich ein wenig kennt, wird sich über diesen ersten Platz nicht wundern (und auch nicht über den zweiten, möchte ich wetten). Perfekter theme song, originelles setting, interessante Charaktere, hervorragende Schauspieler, gute plots, witzige Dialoge, überzeugende Special Effects, solides Handwerk (Kamera, Beleuchtung, etc.), herrliche Sets (allen voran das Raumschiff der Hauptpersonen, die Serenity), chinesische Flüche, lockere six-shooter - diese Serie hat einfach alles. Wer die Serie nicht kennt: noch ist nichts zu spät! Wer sie nicht mag: verkauf deinen Fernseher.
Honorary Mention:
* The Tripods. Wäre die zweite Staffel nicht so schwach, oder hätte es eine dritte Staffel gegeben, wären die Tripods ein sicherer Kandidat für die Top 20. So leider nicht.
* Heroes. Die Serie lief ja bisher nur in den USA, und ist auch noch nicht auf DVD erhältlich.
Der Sieger überrascht in der Tat nicht, Buffy - na ja, Lexx hätte ich weiter vorn erwartet und weder Alias, noch Robin of Sherwood, noch Smallville überhaupt in der Liste gesehen, aber gut. Schöne Anleitung zum Zeitverschwenden. 9
AntwortenLöschenp.s. wäre an Red Dwarf interessiert.
DAS sollte ich tatsächlich in Ruhe bewerten
AntwortenLöschenIch weiß noch nicht wie ich damit umgehen soll, daß Magnum fehlt.
AntwortenLöschenWieder ein Post mit viel Arbeit, was sicherlich belohnt werden sollte.
AntwortenLöschenDa ich einen Großteil der Serien nicht wirklich kenne (außer vom vorbei-zappen, aber das reicht nicht um eine Meinung zu bilden) und einen anderen Teil überhaupt nicht kenne, kann nicht wirklich viel über die Platzierungen selbst sagen. Den Erklärungen, die Du lieferst, würde ich allerdings bei dem was mir bekannt ist durchaus folgen.
Interessant finde ich, daß Du aus dem Star Trek-Universum nur DS9 erwähnst, die alte Serie um Kirk und Spok hätte ich allein wegen dem Trubel der darum gemacht wird irgendwie mit reingebracht - vielleicht nicht in die Top 20 selbst, aber kurz drauf eingehen, warum die nicht dabei sind - etwa in der Vorstellung zu DS9 - muß aber nicht!
Und jetzt zur besprochenen Belohnung: 9 Punkte!
P.S.: Auch ich würde mal in den Roten Zwerg mitreinkucken - wenn ein solches Event anstehen würde.
@Serenity: Magnum als Superheld? Ehrlich, Magnum ist, so solide die Serie auch war, sowas von Mainstream... der paßt hier nicht ins Beuteschema.
AntwortenLöschen@Buttercup: Ja, die auffällige Abwesenheit von vielem Star Trek wird mir sicherlich Schelte einbringen.
ST:TNG hätte es auch fast in die Top 20 geschafft - aber zu viele alberne Folgen, die man einfach nur erträgt, weil es eben Star Trek ist, haben das verhindert. Und die fast komplett fehlende Charakterentwicklung (von Wesley Crusher einmal abgesehen, und den mag niemand) tut ihr Übriges. Höhen und Tiefen eben - bei X-Files beispielsweise weiß man wenigstens, ab wann man sich den Rest sparen kann.
ST:TOS hingegen war sicherlich für SciFi im TV nicht unbedeutend. Doch was genau am shirtlosen Kirk so faszinierend ist habe ich nie verstanden...
Früher fand ich Misfits of Science (Bei uns bekannt unter dem Namen "Die Spezialisten unterwegs") voll toll, allerdings war ich damals noch sehr jung und dachte ne realfilm Version von X-Men zu sehen.
AntwortenLöschenUnd Firefly würde ich ja so gerne weiter schauen können..:(
Oh ja, als Kind mochte ich die Misfits auch. Aber gleiches galt für Knight Rider...
AntwortenLöschenBzgl. Firefly: noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Battlestar Galactica endet nach der vierten Staffel, da hätte der SciFi Channel dann genug Platz und Finanzen... ok, unwahrscheinlich.
Desweiteren bringt Universal bald die HD-Version von Firefly raus. Wenn die sich erneut gut genug verkauft...
fleißig, fleißig. da hat jemand seine hausaufgaben gemacht, ein thema recherchiert, das mich immerhin etwas betrifft und eine gut begründete eigene meinung abgegeben.
AntwortenLöschensprachliche originalität, leserlenkung, sinnvolle abschnitte - ach nee, oberstufenklausur ist ja erstmal gegessen.
trotzdem 9 punkte.
Jaaaaa, dass Magnum nicht dabei ist, ist zu verzeihen, da es ja um "Geek TV Top 20" geht. Okay. Sonst hätten die Girlmore Girls schließlich auch dabei sein müssen. Also: Firefly, Buffy, Babylon 5, Deep Space Nine und Dr. Who werden entsprechend gewürdigt, alles Serien, die ich auch hervorragend finde, und die ich durch Dich erst kennenlernen durfte: Für jemand, der derart hart daran arbeitet, daß bei mir keine allzu großen Wissenslücken entstehen, und dafür, daß ich Buffy bereits im Proseminar I einbringen konnte ("Thema heute: Recherche. Ihr müßte einfach so werden wie Giles bzw. Willow, dann seid ihr gut."): 10 Punkte.
AntwortenLöschenOh, und Angel natürlich. Und über die X-Files kann mensch auch reden.
AntwortenLöschenDanke, aber das ist etwas zu viel Ehrung - DS9 hättest du auch ohne mich kennengelernt.
AntwortenLöschenDa fällt mir ein, warum wird Twin Peaks nicht erwähnt? Der thematische Wegbereiter für so ziemlich alle Mystery Serien!
AntwortenLöschenHmmm... stimmt. Twin Peaks fehlt. Vielleicht. *grübel*
AntwortenLöschenviel arbeit, aber nicht meine welt, daher 7.
AntwortenLöschenIch merke, dass ich noch viiiiiiiiel Zeit vorm Fernseher verbringen muss, um da mitreden zu können. Umfang und Ausführung der Liste beeindrucken mich aber auch ohne Detailkenntnis aller Serien. Allerdings fehlt Futurama, das ist auch ziemlich geeky und ziemlich klasse. Darum keine Höchstwertung, sondern 9 Punkte.
AntwortenLöschenHmm, viel mehr Ruhe hatte ich immer noch nicht. 8 Punkte
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