Gerade eben in den letzten Bus vom winzigen Dorf ins größere Dorf genannt Stadt genommen. Das heißt, beinahe doch nicht: der Bus, zudem in leicht beträchtlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, versuchte zunächst, mich als Wartenden zu ignorieren, und einfach weiterzubrettern. Nur beherztes Winken verhinderte das grausame Schicksal eines ausgedehnten Dorfkneipenbesuchs. Die Lichtverhältnisse seien schuld gewesen, meinte der Busfahrer.
Wenige Meter später, die erste Ampel. Der Fahrer entschied sich dazu, sich erst einmal falsch einzuordnen. Dann aber drehte er sich zu mir um und fragte: "Muß ich jetzt links?"
Ja, muß. Links herum also, eine längere Gerade, welche prompt genutzt wurde, um wieder die gewünschte Schallgeschwindigkeit zu erreichen. Kurz vor Dorfausgang, wer hätte es ahnen können, eine Haltestelle, und - oh - ein Möchtegernfahrgast. Selbes Prozedere wie schon zuvor: auf die Eisen, und gut 50 Meter hinter der Haltestelle zum Stehen gekommen.
Landstraße, Haltewunsch aus der letzten Reihe. Und - weh und ach - eine Haltestelle mitten in der Pampa (von wo aus jedoch zu Fuß ein weiteres Dorf zu erreichen ist). Der Busfahrer macht's, wie wir es schon gewohnt waren: an der Haltestelle vorbei, Vollbremsung.
Daß der dort aussteigende Fahrgast sich mit einem ehrlichen "Danke!" verabschiedete, verwundert wenig.
Ich glaube ja ehrlich, dass Busfahrer (bei den -innen weiß ich das nicht, diese Exemplare gibt es seltener und daher weiß ich nicht so viel über sie) ziemlich zarte Pflänzchen sind, die den Übergang zu Herbst nicht so leicht wegstecken. (Der Sommer ist ihnen zu warm, im Winter sind die Licht- und Straßenverhältnisse schuld und der Frühling ist einfach nicht ihre Jahreszeit)
AntwortenLöschenOb dieses Problem mentaler oder pysiologischer Natur ist, da bin ich mir nicht sicher, aber ich hab auch schon einiges in dieser Hinsicht erlebt. Aber die letzten beiden Wochen (min. 4 ähnliche Vorfälle) sagen mir, sei vorsichtig und zuvorkommend freundlich, sonst passiert ein Unglück!
Vorsicht ist besser als Taxi.
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