Dienstag, November 14, 2006

Telefonwerbungsvergnügen

Wie alle Menschen mit Telefon bekommt auch yours truly ab und an, mal öfter, mal noch öfter, Anrufe von Call-Centern, den Zeugen Jehovas des 21. Jahrhunderts.

Eingige unbedarfte ZeitgenossInnen rücken teils freiwillig ihre Telefonnummer raus. Sehr beliebt ist das Sammeln von NameAnschriftTelefonnummer bei (vermeintlichen) Verlosungen - fast immer enthalten die Teilnahmezettel solcher "Gewinnspiele" eine Belästigungsklausel ("Mit dieser Unterschrift erkläre ich mich bereit, daß Firma Sowieso mich belästigen kann, so lange, so oft und wie sie will." o.s.ä.). Von derlei Veranstaltungen ist also Abstand zu nehmen - und wenn doch, sollte man sich notieren, wem man da seine persönlichen Daten verabreicht, denn weitergeben darf die Firma diese nicht. Ruft dann eine andere Firma an, gibt's Zoff.

Meistens läuft es aber anders. Bei mir persönlich ist's meist recht einfach: bekanntlich teile ich mir eine Wohnung mit Serenity Highsmith. Nun hat die Telekom beim Telefonbucheintrag Mist gebaut (laaange Geschichte), und Serenity taucht dreimal im Telefonbuch auf, und ich gar nicht. Wenn nun ein Call-Center durchklingelt, und fragt, ob ich "Herr Highsmith" sei, gibt es zur Belohnung die folgende Retour: "Wo haben Sie diese Nummer her?"
Die ehrliche Antwort müßte lauten: aus dem Telefonbuch. Dabei handelt es sich aber zwangsläufig um sogenannte cold calls, und die sind rechtswidrig. In den meisten Fällen ist an dieser Stelle das Telefonat beendet.

So simpel wird es aber für die wenigsten sein. Deshalb empfehle ich eine der folgenden Handlungsmöglichkeiten (HaMöen):

1. Sachlich
1.1. Die anrufende Person über die Rechtslage aufklären: keine Einverständnis, also "kalter Anruf" (cold call), womöglich aus dem Telefonbuch.
1.2. Name des Anrufenden, der Vorgesetzten und der AuftraggeberIn, und Telefonnummer in Erfahrung bringen. Mit diesen Daten später zum Verbraucherschutz.
1.3. Verlangen, mit der/dem Vorgesetzten zu sprechen.
1.4. DieseN bitten, daß man aus der Datenbank entfernt wird.

2. Stalker-mode
2.1. Sagen, man sei gerade beschäftigt, und würde gerne zurückrufen.
2.2. Fragen, was die anrufende Person gerne ißt, was ihre Lieblingsfilme sind, wo sie wohnt, etc.

3. Alle Zeit der Welt
3.1. Bitten zu warten.
3.2. Was anderes machen.
3.3. Auflegen, wenn am anderen Ende aufgelegt wurde.

4. Fair ist fair
4.1. Call-Center benutzen Scripte, um die Erfolgschancen ihrer Anrufe zu erhöhen. Deshalb Gegenskript besorgen.
4.2. Script verwenden.

5. Die Wahrheit
5.1. Sagen, man sei arbeitslos.

1 Kommentar:

  1. Watt freu ich mich auf den nächsten/ersten Call-Center-Anruf!!!
    Da werden mir Deine und die Counterscript-Tips gute Dienste leisten. Schade nur, daß man gar nicht so oft angerufen iwrd, wie man sich durch Kombination der verschiedenen Methoden einen Spaß draus machen könnte.
    Na ja, ist vielleicht auch besser so.

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