Gewerkschaften in Deutschland sind schon harmlos genug, und dienen so oder anders nur der Stabilisierung. Wenn sie aber dennoch mit dem Plastiksäbel rasseln, ist die Antwort des ArbeitgeberInnenlagers, treuherzig und -doof von Medien wie Pöbel aufgenommen, unvermeidlich: das sei schlecht für Deutschland.
Da auch Du Deutschland bist, ist klar: die Sache ist persönlich zu nehmen. Aber lassen wir das.
Mit am interessantesten ist der ständig wiederholte Vorwurf, die Gewerkschaften würden mittlerweile nur noch ihrem eigenen Klientel zudienen. Als wäre dies jemals, als könnte dies anders sein. Und niemand richtet diese Klage gleichfalls an die Arbeitgeberverbände - die, und da schließt sich der Kreis, eben nicht sich und ihrem Klüngel, sondern Deutschland verpflichtet sind.
Solange die deutsche Wirtschaft erfolgreich Krokodilstränen heulen darf (und gleichzeitig von Exporthoch zu Exporthoch schreitet), und alle glauben, daß es ihr schlecht geht und sie liebend gerne mehr Arbeitsplätze schaffen würde, sind die einzig Bösen diejenigen, die Arbeit haben, und trotzdem nicht zufrieden sind...
In Zeiten des Ein-Euro-Jobs ist klar, daß Arbeit an sich das höchste Gut ist, und nicht Arbeitsbedingung oder gar Bezahlung. Willkommen im 19. Jahrhundert.
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