Donnerstag, Februar 15, 2007

Narretei

Kurz vor Karneval, auf dem Weg zum Lebensmitteldiscounter (billigst): eine Horde (2) Rocker, augenscheinlich authentisch und nicht verkleidet.

Rocker 1: "Williams is' jetzt Toyota."
Rocker 2: "Häh?"
Rocker 1: "Williams is' jetzt Toyota."
Rocker 2: "Ah."


Drinnen dann: ein Paar oder Pärchen steht bei einem älteren Mann. Die männliche Hälfte des Paars oder Pärchens erklärt ihr: "Das is' mein Vater sein Bruder."
Da kenn' sich einer mit diesen hochkomplexen Familienverhältnissen aus.

Überhaupt, Karneval und der um sich greifende Stumpfsinn. Will ja nicht das alte Linkenethos auspacken, von wegen ganzes Jahr auf Spießbürger machen, und dann zu Karneval den Polenpunk nach anderthalb Kisten Bier geben. Jedoch ist das nicht ganz falsch, und dieses toll-toitsche Trauerspiel wird mit einer unerträglichen Penetranz vorgetragen, der man sich schwerlich bis nicht entziehen kann, außer durch Urlaub (was Geld kostet, bah), womit der Unterschied zum besoffenen Polenpunk deutlich wird: diesen läßt man unbeachtet an der Kreuzung stehen. Lesen im Bus (womit man sich in Deutschland, anders als beispielsweise in England, zum krassen Außenseiter stilisiert, außerhalb Karnevals also zum Polenpunk) ist gänzlich unmöglich, am besten erst nicht das Haus verlassen. Und kommenden Montag trampelt wieder der Umzug durch mein Zimmer - bähbäh.

In die Gegend kotzende und pinkelnde Karnevalisten sind ja nur halb so schlimm, solange man eine Kamera am cell phone hat. Karnevalistischer Sexismus jedoch ist schon recht ekelerregend: "Weiberfastnacht", wo laut Anzeigenheftchen Super Mittwoch die "jecken Weiber die Macht" übernehmen, um dann ab Freitag wieder die Küche zu schrubben?

Apropos Gottesbeweis: wieso macht Gott bloß das Wetter zu Karneval schön?

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