Dienstag, September 07, 2010

Von unbequemen Wahrheiten: das Fällchen Sarrazin

Das wird man ja wohl noch sagen dürfen: wer von Juden- und Basken-Genen spricht, ist Rassist. Aber aber aber, der mutige Recke Sarrazin streitet für ein "sauberes" Deutschland, und schreibt sich so in Volkes Herz. Volkes Meinung wird - wie üblich, wenn es um Bücher geht - auf Amazon zum Ausdruck gebracht. Lektüre lohnt - wie üblich, wenn es um Volkes Meinung geht - nicht. Ergo kein direkter Link. Wer die Bildzeitungstitel zum Thema im Vorübergehen erblickte, weiß ohnehin, was dort zu lesen ist.

Meinungsfreiheit, so viel haben wir von der Bild und dem Feedback des Pöbels gelernt, ist ein herrlich-paradox einseitige Medaille. Denn Thilo Sarrazin hat das Recht, seinen Müll in Buchform gepresst unter die Leute zu schmeißen, doch Kritik ist nicht gestattet. Newsflash: Zur freien Meinungsäußerung gehört auch die Gegenseite.

Wirklich wundern muss man sich über nichts: wie Sarrazin tickt [nicht richtig]; dass die Bildzeitung das übliche yellow press-Clichée bedient und dem Demagogen schützend zur Seite steht; wes Geistes Kind das Gros der Deutschen ist.

Alter Wein in alten Schläuchen. Doch, zugegeben: im Abgang schmeckt dieser von Mal zu Mal mehr nach Essig.

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