Gerade nach Hause gekommen. Die Hausherrin, am Telefon, meinte zu mir: "Das ist Peter."
Ich: "Welcher Peter?"
Sie: "Der Peter. Der lebt auch noch."
Ich: "Wovon?"
Beating the dead horse since 2005.
Dieser Blog drückt zwar die Meinung des Autors, nicht aber die der Lesenden aus. Falls doch, ist diese wieder manuell einzudrücken. Nicht für empfindliche Naturen. Ent- und Benutzung auf eigene Gefahr, und mindestens zweimal die Woche. Im übrigen, ich unterstehe nur einem Gericht, mir selbst, und das Urteil jedes anderen ist mir gleichgültig. There is no Sanity Clause.
Montag, Juli 31, 2006
Battle of the Blogs - 2. Reminder
Noch sieben (in Worten: 7) Stunden. Und weil die Regeln des Battle of the Blogs angeblich nur nach mehrmaligem Lesen zu verstehen sind, hier das Wichtigste in gebührender Länge (also Kürze):
1. Alle Teilnehmenden verfassen 2 oder mehr Blogeinträge (Text und/oder Bild) pro Woche.
2. Jeder Eintrag wird von allen anderen Teilnehmenden und Kommentierenden (falls Letztgenannte die Wertung im Kommentar hinterlassen) mit Punkten von 1 bis 10 bewertet. Hiervon wird ein Durchschnitt errechnet.
3. Bei weniger als zwei Einträgen gibt es für jeden fehlenden Beitrag 0 Punkte.
4. Nur die beiden bestbewerteten Einträge pro Woche zählen.
5. Die Summe aller acht (4x2) Durchschnittsbewertungen gibt das Endergebnis an. Je mehr, desto top.
Besonders Punkt 5 verdient Beachtung - hier handelt es sich um eine winzige Änderung (da es wirklich nicht sein muß einen Durchschnitt zu errechnen, wenn pro Teilnehmendem exakt 8 Einträge in die Wertung einfließen).
Also Tastaturen gespitzt und losgelegt - in wenigen Stunden.
1. Alle Teilnehmenden verfassen 2 oder mehr Blogeinträge (Text und/oder Bild) pro Woche.
2. Jeder Eintrag wird von allen anderen Teilnehmenden und Kommentierenden (falls Letztgenannte die Wertung im Kommentar hinterlassen) mit Punkten von 1 bis 10 bewertet. Hiervon wird ein Durchschnitt errechnet.
3. Bei weniger als zwei Einträgen gibt es für jeden fehlenden Beitrag 0 Punkte.
4. Nur die beiden bestbewerteten Einträge pro Woche zählen.
5. Die Summe aller acht (4x2) Durchschnittsbewertungen gibt das Endergebnis an. Je mehr, desto top.
Besonders Punkt 5 verdient Beachtung - hier handelt es sich um eine winzige Änderung (da es wirklich nicht sein muß einen Durchschnitt zu errechnen, wenn pro Teilnehmendem exakt 8 Einträge in die Wertung einfließen).
Also Tastaturen gespitzt und losgelegt - in wenigen Stunden.
Dienstag, Juli 25, 2006
Existenzielles
Jetzt aber flott, bevor für fünf Tage der Blog schweigt...
Wo wir gerade bei Poker sind, die folgende Seite ist allen Pokernden lauwärmstens zu empfehlen: KingsCascade. Denn dort werden die wichtigsten Pokerkniffe anschaulich erklärt. Und mit Pokerkniffen ist selbstredend das "Jonglieren" mit Pokerchips gemeint - ohne diese Tricks geht nun mal garnix.
Wo wir gerade bei Poker sind, die folgende Seite ist allen Pokernden lauwärmstens zu empfehlen: KingsCascade. Denn dort werden die wichtigsten Pokerkniffe anschaulich erklärt. Und mit Pokerkniffen ist selbstredend das "Jonglieren" mit Pokerchips gemeint - ohne diese Tricks geht nun mal garnix.
Montag, Juli 24, 2006
Zu früh geparct.
Eins noch, bevor ich wieder gehe, respektive: fahre, also: weg...
Wir, d.h. nicht nur ich, waren im Center Parc. Zum Pokern, versteht sich. Aber auch andere Unaktivitäten waren angesagt, wie beispielsweise nicht schwimmen.
Gut, daß die Gulakleitung uns vom Eintauchen in das schmalzige Brackwasser (aka Mückenzuchtanlage) abgehalten hat. Doch andere ZeitgenossInnen wollten oder konnten offenbar nicht lesen.
Waren wir gerade noch in De Eemhof (NL), zieht es uns ab morgen nach Oostende (B). Ein Hoch auf den wahren Weltmeister; ein Hoch auf den Nichtqualifikanten des Jahres.
(Peehess: Auch wenn der fälschlichst geschriebene Ortsname es vermuten ließe, liegt Oostende nicht in den Niederlanden. Echt wahr.)
Wir, d.h. nicht nur ich, waren im Center Parc. Zum Pokern, versteht sich. Aber auch andere Unaktivitäten waren angesagt, wie beispielsweise nicht schwimmen.
Gut, daß die Gulakleitung uns vom Eintauchen in das schmalzige Brackwasser (aka Mückenzuchtanlage) abgehalten hat. Doch andere ZeitgenossInnen wollten oder konnten offenbar nicht lesen.
Waren wir gerade noch in De Eemhof (NL), zieht es uns ab morgen nach Oostende (B). Ein Hoch auf den wahren Weltmeister; ein Hoch auf den Nichtqualifikanten des Jahres.
(Peehess: Auch wenn der fälschlichst geschriebene Ortsname es vermuten ließe, liegt Oostende nicht in den Niederlanden. Echt wahr.)
Mittwoch, Juli 19, 2006
Battle of the Blogs - 1. Launch
Herzlich Willkommen zum ersten alljährlichen Battle of the Blogs (BotB)!
Dieses Jahr nehmen teil:
100% Frank-Rock
roibaudouin
schnurbärte sind bäh
wenn das schule macht...
Butterblumen, Blubbelblasen und der ganze Rest
und der restliche Rest, nämlich Greasepaint Mustache.
Die Regeln:
Alle Partizipierenden versuchen, pro Spielwoche mindestens zwei Blogeinträge zu posten (jeder Eintrag unter zwei zählt als je 0 Punkte für die Berechnung, siehe unten). Reine Bildeinträge sind natürlich ok.
Spätestens nach Ablauf der vier Wochen sollten alle Partizipierenden sämtliche Blogeinträge der anderen mit Punkten von 1 bis 10 bewertet haben - im Idealfall als Kommentar im Blog, ansonsten als eigener Blogeintrag oder Mail an mich mit sämtlichen Wertungen. Eine Übersicht wird am Ende auf Greasepaint Mustache und anderen Blog (so sie wollen) veröffentlicht. Erfolgen bereits vorher BotB-spezifische Postings, so sind diese selbstredend nicht zu bewerten...
Abstimmen dürfen zudem alle anderen kommentierenden Personen, sofern sie im Kommentar eine Wertung (1-10) für den entsprechenden Blogeintrag hinterlassen.
Für jede Woche erhalten alle Partizipierenden eine Zwischensumme, die sich wie folgt berechnet:
Summe der Einzelbewertungen geteilt durch 2 (wobei 0 geteilt durch 2 ausnahmsweise ebenfalls 0 ergibt).
Nur die beiden Blogeinträge mit den höchsten Werten für jede Woche werden berücksichtigt (um Vielposter nicht zu bestrafen). Eine Einzelbewertung ist die Summe aller Bewertungen für den entsprechenden Blogeintrag, geteilt durch die Anzahl der Bewertungen.
Die Gesamtwertung ist dann die Summe aller vier Zwischenergebnisse. Wer die meisten Punkte erhält gewinnt. Die Gewinnreihenfolge bestimmt die Reihenfolge, in welcher die teilnehmenden Blogs auf die anderen verlinken. Zudem erhalten die drei ersten Blogs Icons mit ihrer Plazierung, die bis zum nächsten BotB diese Blogs zieren dürfen.
Of course you realize this means war.
Dienstag, Juli 18, 2006
Sitzrausch
Woher kommt's, daß mir in letzter Zeit gehäuft öffentlich zur Schau gestellte Dumpfheit ab- und auffällt? Zum Beispiel hier (gaaanz weit unten, vor den Käsecharts), hier (ein bischen) und hier (dumm und dreist).
Heute jedenfalls, beim Badeanzugkaufen (nicht für mich): Neben den Umkleidekabinen befanden sich, wie es für größere Kaufhäuser mittlerweile üblich ist, Sitzgelegenheiten - in diesem speziellen Fall gar transparente Sitzschalen.
Mädchen (16 oder 17) setzt sich hin, während ihr Freund (36 oder 41, Quatsch: 15 oder 16) zum Anprobieren eines hippen Trainingsanzugs schlürft. Der arme Kerl hatte es gerade einmal zwei Schritte von ihr weg geschafft, da rief sie aus:
"Boah, krass: Ist kein Glas, ist Plastik! Super!"
Unter uns: da wäre ich auch froh gewesen.
Heute jedenfalls, beim Badeanzugkaufen (nicht für mich): Neben den Umkleidekabinen befanden sich, wie es für größere Kaufhäuser mittlerweile üblich ist, Sitzgelegenheiten - in diesem speziellen Fall gar transparente Sitzschalen.
Mädchen (16 oder 17) setzt sich hin, während ihr Freund (36 oder 41, Quatsch: 15 oder 16) zum Anprobieren eines hippen Trainingsanzugs schlürft. Der arme Kerl hatte es gerade einmal zwei Schritte von ihr weg geschafft, da rief sie aus:
"Boah, krass: Ist kein Glas, ist Plastik! Super!"
Unter uns: da wäre ich auch froh gewesen.
Spam in my lunchbox at work (it's the best)
Mein Spamaufkommen hat mittlerweile buchstäblich astronomische Ausmaße angenommen - könnte man eMails stapeln, würden die neuen Mails in meiner Inbox von hier bis Alpha Centauri reichen (am Wochenende gar zurück). Als überzeugter Eigenfilter habe ich mittlerweile einen derart flinken Daumen entwickelt, wie ihn andere erst nach fünf Jahren 24/7-Counterstrikegezocke entwickeln. Aber ab und an gerate ich ins Straucheln...
Die Mail eines gewissen Dr. Patrick Obi jedenfalls entging zunächst dem ihr vorbestimmten Schicksal. Dies lag jedoch weder am Namen des Absenders, noch am eloquenten, aber altbekannten Inhalt (Obi arbeitet für eine Bank und sucht den Erben für über 20 Millionen Dollar; dieser Erbe bin ich, und wohl auch jede andere Person mit eMail-Adresse). Der Grund war vielmehr die Betreffzeile:
Soviel Ehrlichkeit sollte belohnt werden.
Die Mail eines gewissen Dr. Patrick Obi jedenfalls entging zunächst dem ihr vorbestimmten Schicksal. Dies lag jedoch weder am Namen des Absenders, noch am eloquenten, aber altbekannten Inhalt (Obi arbeitet für eine Bank und sucht den Erben für über 20 Millionen Dollar; dieser Erbe bin ich, und wohl auch jede andere Person mit eMail-Adresse). Der Grund war vielmehr die Betreffzeile:
[Spam] FROM DR. PATRICK OBI.
Soviel Ehrlichkeit sollte belohnt werden.
Montag, Juli 17, 2006
Sonntag, Juli 16, 2006
Gedanke des Tages
Weil's geplant war, und weil's gerade wahr ist:
Poker ohne Bier ist wie Poker ohne Verlust.
Poker ohne Bier ist wie Poker ohne Verlust.
Freitag, Juli 14, 2006
In den Tod geholfen
Gerade, eingebogen vom Trottoir zur Einfahrt, kamen mir Frau (alt) mit Hund (winzig) entgegen. Keine große Sache, dachte ich, da komm ich noch durch, bevor mir der Hund den Weg abschneidet. Knapp wurde es aber trotzdem, weshalb die Frau ihre Töle prompt und höflich zurückrief:
Und schon bin ich schneller gelaufen.
"Azrael, bleib."
Und schon bin ich schneller gelaufen.
Tiberius rocks
William Shatner ist bekanntlich ein Genie - er kann alles (schauspielern, singen, malen, einkaufen, ...), und möchte uns alle teilhaben lassen. Eine glückliche Person bekommt sogar ihren eigenen Anrufbeantworterspruch von Shatner ins Mikro gehaucht - wow.
Leider, leider ist der Contest nur für BewohnerInnen US-amerikanischen Territoriums, was uns erneut wünschen läßt, daß die Alliierten nach WW2 nicht so verdammich großzügig mit den Achsenmächten umgegangen wären. Ah well...
Aber was meint Shatner hierzu?
Hab ich's nicht gesagt? Der kann alles.
Leider, leider ist der Contest nur für BewohnerInnen US-amerikanischen Territoriums, was uns erneut wünschen läßt, daß die Alliierten nach WW2 nicht so verdammich großzügig mit den Achsenmächten umgegangen wären. Ah well...
Aber was meint Shatner hierzu?
"As some of you might have heard by now, GoldenPalace.com has bought a kidney stone of mine for $75,000."
Hab ich's nicht gesagt? Der kann alles.
Donnerstag, Juli 13, 2006
247 Stunden ohne 'Net
Was nicht alles blogworthy wäre, wenn man mal ein paar Tage Auszeit vom WWW nimmt. Deshalb: hier eine kleine Übung in remote blogging. Das wird vermutlich (sprich: sicher) etwas "länglich" - bitte nicht persönlich nehmen. Aber da mußt du durch. Wenn's ein Trost ist: einfach den Text als zwei Dutzend Einträge vorstellen.
First things first, Klinsmann fhtagn. Was war das für eine Freude, als Italien kurz vor Ende der Verlängerung endlich das 1:0 erzielte. Beim anschließenden 2:0 hielt es uns verständlicherweise nicht mehr auf unseren Sitzen - steht auf, wenn Deutschland verloren hat. Aufstehen, und nix wie rüber zum italienischen Restaurant und Ramazotti bestellt (wo wir uns dann anhören mußten, daß das deutsche Team gut gespielt habe. Jo?). Doch dann wurde Toitschland doch noch Weltmeister, aber dazu später mehr (z.Zt. ist meine Laune noch viel zu gehoben).
Zweitens, überbordende Anglizismen sind zu entschuldigen, vielen Dank. Das kommt davon, wenn man zu viel Doctor Who und überhaupt alles Mögliche im O-Ton schaut. (Anglizismen, on the other hand, sind ohnehin the way to go, considering all those dorkheads von der "Reinhaltung-der-deutschen-Rasse, ups: Sprache"-front. Screw them. Hard.)
Ok, on with the text. Habe mich, mutig wie ich eigentlich nicht bin, einem Selbstversuch unterzogen: Buffy the Vampire Slayer - oder, wie die lokalisierte Fassung so eloquent genannt wird, Buffy - Im Bann der Dämonen. Hatte eigentlich versucht, die Serie im Original zu schauen, aber das geht ja mal garnicht, die deutsche Lokalisierung ist weit pointierter und intelligenter.
Und so wird Göttin sei dank aus einem "I cannot believe that you are trying to Scully me!" ein "Ich glaub's einfach nicht, daß gerade Sie sich gegen Fakten sperren!". Haben wir noch mal Glück gehabt, diesen Verweis auf eine unbekannte Mystery-Serie hätte ohnehin niemand verstanden. Gleichfalls wird aus "Calm may work for Locutus of the Borg here, but I'm staying freaked out, and I intend to stay that way!" das sinnvollere "Ruhig bleiben kann vielleicht 'ne Mumie, aber ich bin nervös, und das wird sich auch nicht ändern." Danke, von mir und von all diesen Millionen pisaverneinender Teenage-Bücherwürmer in bad old Germany.
Aber nicht nur überflüssige popkulturelle Querverweise wurden getilgt. Beispiel:
Willow: "Ihre Mom ist eine echte..."
Buffy: "... Superfrau?"
Willow: "In der Art, ja."
Witty dialogue, perfect delivery, funny as can be. Nun, zum Vergleich, die alberne Originalfassung:
Willow: "Her Mom's kinda..."
Buffy: "... Nazi-like?"
Willow: "Heil."
Das soll witzig sein? Uh...
Ernsthaft: Wer von Buffy nur die deutsche Fassung kennt, sollte die Serie mal gucken, wie sie eigentlich gedacht war - um festzustellen, daß sie komplett anders (oder zumindest (noch?) besser) ist. So reiht Buffy sich ein in die Serie der durch die Synchro vergewaltigten Shows (Firefly, Futurama, ...).
Klar, "Heil" darf man im deutschen Fernsehen nicht sagen (es sei denn, es folgt ein "Dir"). "Nazi" auch nicht, die gab's ja nicht.
Unkomische, aber wortreiche Anekdote am Rande: in Civilization 4 wird folgender Spruch von Sean Connery vorgelesen, sobald man die "Technologie" Faschismus erforscht hat: "The great masses of the people more easily fall victim to a big lie than to a small one." Laut englischer Version ist diese Aussage von Adolf Hitler. In der deutschen Fassung wird sie einem "deutschen Diktator" zugesprochen. Hitler darf man also auch nicht sagen (seine "Weisheiten" aber schon) - vielleicht wäre es gegangen, wenn man Guido Knopp als deutschen Sprecher gewonnen hätte. Oder hoffen die deutschen ÜbersetzerInnen, die tumben ComputerspielerInnen könnten denken, der Satz wäre von Erich Honeker? Aber, um Buffy zu zitieren: At this point you're abusing sarcasm.
Wo waren wir? Ah - Buffy. So, for your desktop convenience: ein Buffy-Wallpaper. Oh, und bevor Mißverständnisse aufkommen: Firefly's still my favorite. Aber Buffy hat einen entscheidenden Vorzug im Vergleich zu Joss Whedons Meisterstück: mehrere Staffeln.
Apropos großartige deutsche Texte, hier eine kleine Kotzprobe:
Komm spüre meinen Frust
Hab Dynamit um die Brust
Und steh auf dem Dom - geh an den Rand
Und springe. Ich hab den Zünder in der Hand.
Ihr seht mich sterben
Jeder soll jetzt ein Stück erben
Denn ich explodiere
Und ihr kriegt das Geschmiere.
Mein Hirn in Stücken an der Wand
Mein Blut an deiner Hand
Meine Hand in deiner Nase
Keine Asche, keine Vase.
Ihr müßt kotzen
Trotzdem wollt ihr alle glotzen
Ich steh in der Zeitung, das ist gut
Und ihr suhlt in meinem Blut.
Oh, keine Angst, der Text ist nicht von mir. Und, vielleicht ist Angst doch angebracht, es ist nicht der beunruhigenste Text, den der Urheber je verfaßt hat (da war noch was in Richtung "Mutter laß mich wieder rein in deinen Unterleib", aber genug davon).
Jedenfalls ist es lustig und erbauend, daß meine erste Band, damals, im letzten Jahrhundert, tatsächlich in Erwägung gezogen hatte, den Kram auch zu vertonen - was, von irreparablen Schäden am eigenen Verstand mal abgesehen, eine musikalische Herausforderung war. Jedenfalls hat es letzten Endes doch nichts gegeben: niemand aus der Band hat sich getraut, das auch zu singen. Und wer könnte das? Höchstens William fucking Shatner. Trotzdem: keine Asche, keine Vase? Pure genius.
Wo wir gerade bei großartigen Dingen sind, wie schaut's mit alten Gesichtern auf Kölsch-Stangen aus? Whoa, wunderlos und preisbar (kostenlos).
Schon mal aufgefallen, wie die Leute auf Dörfern (bspsw. das Gesicht auf dem Glas) gerne "kein bischen leise" sind? So als, hmmm, hätten sie was zu sagen? Nuja, das haben sie ja auch - vielleicht -, aber dabei geht's wohl nicht um Worte formen, sondern Krach schlagen. Selbiges machen jedoch nicht die Alten, sondern das Jungvolk, und zwar mit Gaspedal und offenem Fenster: umpf-umpf-umpf-quiiiiietsch-umpf-umpf... 19 und kein bischen leise, Glückwunsch.
Aber zurück zum TV. Das Land der Heimatfilme und Arztserien wirkt von Moment zu Moment trostloser.
Ist es denn kein Wunder, daß die Snychro gerade von so vielen als "Sci-Fi" oder Schlimmerem charakterisierten Serien verhunzt sind, wenn das Land der Dichter und Nochdichteren selbiges Genre als minderwertig erachtet. Zugegeben, es gab einmal die Raumpatrouille Orion, aber deren Existenz kann sich wohl niemand erklären.
Fakt bleibt, derartige Shows werden hierzulande nicht Ernst genommen - zumindest von den Fernsehmachenden. Und wie könnte es auch anders sein, sind doch Serien aus Deutschland immer und ausschließlich eindimensional (inklusive der Raumpatrouille): Krimis ohne Thrill, Thrill ohne Drama, Drama ohne Humor, Humor ohne Verstand... you get the idea.
Stellen wir also fest: das deutsche Fernsehen weiß so wenig, was gutes Fernsehen ist, wie die Prisma eine Vorstellung von einem... nun, Prisma hat.
Wohingegegen selbstredend und unüberschaubar jedes Fernsehprogramm das Publikum bekommt, welches es verdient, und dieses verdient das schlimmste. Im und vor'm Fußball treffen sich alle wieder, Gehirn ist an der Garderobe abzugeben. "Ihr seid unsere Weltmeister", behauptet die BamS. Was natürlich bedeuten soll: ihr seid Deutschland, wir auch, ergo seid ihr wir, und somit sind wir Weltmeister. Wir, Deutschland. Desweiteren sind wir mittlerweile nicht nur Deutschland, sondern auch Shub-Jürgens - um diese Behauptung zu unterfüttern, lagen der BamS DIY-Klinsi-Masken zum anspucken, Entschuldigung: ausschneiden bei. Danke, BamS, im Namen aller Jürgens.
Das 3:1 hätte uns erspart bleiben müssen - das Spiel um den dritten Platz war aus der "Not" heraus nie wichtiger und größer als heuer. Sogar so wichtig und groß, daß das Finale nicht mehr die Bohne interessierte - wer ist eigentlich Nebenweltmeister geworden? Ah, jetzt weiß ich's wieder: Italien oder Frankreich.
Zurück zur BamS. In jener gibt "BamS-Autor Helmut Böger" Antwort auf die Frage "Nach der WM: Was tun mit den Deutschland-Fahnen?"
Nun, mir würde schon was einfallen, aber wägen wir zunächst die Vorschläge von "BamS-Autor Helmut Böger" ab:
"Man könnte die Flaggen..."
"... bis zur nächsten EM, WM oder zum Auseinanderbrechen der großen Koalition aufbewahren."
EM und WM leuchtet mir ein. Aber was hilft der Flaggenfetzen beim "Auseinanderbrechen der großen Koalition"? Ehrlich, "BamS-Autor Helmut Böger", du bist mir ein Rätsel. Zum Glück.
"... mit in Urlaub nehmen und damit Liegen reservieren, ein ewiger, fairer, sportlicher Wettkampf zwischen Briten und Deutschen."
Yo, krauts, do that. Ich freu' mich schon auf die Reaktion der englischen Touris. Diese werden sich sicherlich an den anderen sportlichen Wettkampf zwischen Briten und Deutschen erinnern: den Battle of Britain.
"... beim Besuch von US-Präsident George W. Bush in Meck-Pom schwenken."
Meck-Pom - klingt fast wie Pommes beim Mäckes. Aber, tolles Szenario. Wirklich, was für eine urdeutsche und antiamerikanische Idee, lovely. Kudos, Bams-Bams Böger. Oder war's ein Anflug von antifaschistischen Ambitionen, um in "Meck-Pom" die Deutschland- als Ersatz für die Reichskriegsflagge einzuführen?
"... in die Kiste mit dem Weihnachtsschmuck packen und sich 2006 einen schwarz-rot-goldenen Christbaum gönnen."
Und nicht die Kerzen vergessen, bitte.
"... zu Tischsets verarbeiten und Freunde aus Italien zum Labskaus- oder Leberkäs-Essen einladen."
Als wenn es nicht reichen würde, die italienischen Verräter, uh: Freunde, optisch zu foltern. Ehrlich, Birne Böger, da hat wohl jemand den Beruf verfehlt - und Jobs als Folterknecht sind ja wieder en vogue. Dem italienischen Gaumen, der die wohl beste Küche der Welt gewöhnt ist, etwas derart unzulängliches vorzusetzen wie deutsche Cuisine ist widerwärtig.
"... als Sonnenschutz verwenden, falls das schöne Wetter anhält."
Und so versuchen, das Wetter zu ändern?
"... zu Minibikinis umnähen, weil wir eh kaum etwas zu verbergen haben."
You wish, geezer. Und überhaupt, "BamS-Autor Helmut Böger": "wir"? Also auch du, "BamS-Autor Helmut Böger"? Urgh. (Und "kaum etwas"? Hey, Böger-Man, feeling kinda euphemistic?)
"... zu Patriotenkrawatten umarbeiten, an deren Innenseite sich der Text des Deutschlandliedes - nur dritte Strophe! - für unvorhergesehene patriotische Momente im Leben befestigen läßt."
Nur die dritte? Oh, c'mon, "BamS-Autor Helmut Böger", das geht auch besser. Aber "Patriotenkrawatten" sind heuer ja all the rage im Führerbunker.
"... einfach am Auto dranlassen und mal schauen, wie lange sie halten. Anschließend über die mangelnde Qualität meckern."
Und wem die Qualität nicht paßt kann gerne auswandern.
"... als Bucheinband für die im Herbst erscheinenden Erinnerungen von Altbundeskanzler Gerhard Schröder verwenden."
War Schröder laut Bild und BamS nicht der Antichrist? Würde die Flagge demnach nicht Feuer fangen? ... So gesehen: gute Idee.
"... an Belgier verkaufen, mit dem Rat, sie verkehrtrum aufzuhängen."
Wie dumm, "BamS-Autor Helmut Böger", kann man sein? Oder sind's die dummen Belgier, Helmi?
"... beim Protest vorm Kanzleramt gegen die dreiste Steuererhöhung schwenken. Dazu den bewährten Satz rufen: "Wir sind das Volk!""
Aber erstmal das Ende der WM abwarten, versteht sich. Während Phasen des nationaldumpfbackigen Größenwahns ist anderes egal oder viertrangig. Wer anders denkt ist Nestbeschmutzer.
Im Großen und Ganzen empfiehlt uns "BamS-Autor Helmut Böger" also, herumhängende Flaggen zu zerschnippeln. Way to go, Bögi! Und weit kreativer, als mein Vorschlag gewesen wäre.
Doch direkt nach der WM hängen die deutschen Fahnen wieder auf Halbmast (oh, nicht die Fahnen an Privathäusern und Autos - der Pöbel ist viel zu thick, um sich von ihrem auf die Oberfläche erbrochenen Patriotismus ablenken zu lassen; das konnte selbst das Ende der WM nicht bewerkstelligen - ich meine die mentalen Fahnen in den Hohlbirnen der deutschen Journaille), ist doch ein großer Deutscher verstorben: Rudi Carrell. Wurde gerade noch der achzigste Geburtstag eines anderen großen Deutschen (Peter Alexander) gefeiert... naja, wenigstens hat Carrell mit der Abgabe des metaphorischen Löffels gewartet, bis Deutschland das wahre Endspiel bestritten hatte. Über die Toten nur Gutes, oder so, deshalb: mit Rudi Carrell geht ein großer Batzen des Niveaus im deutschen Fernsehen. Und das ist nichts als die Wahrheit.
Dann war da noch Mrs. und Mr. Lidl, denen wir den "Klappstuhl Deutschland" zu verdanken haben. Vierte Reihe links, direkt hinter dem "Klappspaten Deutschland", dem "Eimer Deutschland", und dem "Lappen Deutschland".
So, okay, die "Jungs" sind nur Dritte geworden, und nicht wie von der/den SS versprochen Weltmeister (it's a fact, Bild, BamS und SuperSonntag - get over it), aber muß man deswegen gleich persönlich werden. Oh, was? SS versprach den Titel für "54, 74, 90, 2010"? Klar, klingt als Refrain auch besser - also kein Grund für Beleidigungen.
Und wenn 2010 auch nicht klappt, wie wäre es mit "54, 74, 90, 2038"?
Andererseits, nicht alles ist hoffnungslos in Pisaland, dank einer eindrucksvollen Demonstration der Unzulänglichkeiten des hierzulande reichlich beliebten Prinzips des "Lernen durch Schmerz". Neulich, bei einem der zahllosen Ein-Euro-Shops (bei welchem das moderne Sklaventum sich vergegenwärtigen muß, daß sie für jeden Schundartikel eine Stunde arbeiten müssen): bei Toreschluß beginnt die Belegschaft, die hohen Rollwagen vor dem Laden in selbigen zu rollen. Problem: Rollwagen plus Preisschild ("1 €", huh) sind höher als der Türrahmen. Resultat: ein Preisschild auf den Kopf der Verkäuferin. Reaktion: erschrockenes "Aua". Ok, kann passieren. The show must go on. Also, zweites Rolldingens, wieder mit Preisschild obenauf. An der Tür: erschrockenes "Aua". Und das, wirklich, war sehr, sehr bewundernswert.
Zum Abschluß eine kleine Sensation - wir haben eine neue Nummer Eins auf den Käse-Charts! Verabschieden müssen wir uns vom Butterkäse, aber das ist ein Verlust, den wir verkraften können, huh? Zudem wurde Leberkäse disqualifiziert (dank an BamSi-Helmi - ohne dich hätten wir diesen Betrug nie aufgedeckt!).
5. Schmierkäse (auf Toast)
4. Gorgonzola (auf Pizza)
3. Alter Gouda
2. Parmesan
1. Maasdammer
Herzlichen Glückwunsch, Mister M. Tah-tah.
P.S: Too long. Didn't read.
First things first, Klinsmann fhtagn. Was war das für eine Freude, als Italien kurz vor Ende der Verlängerung endlich das 1:0 erzielte. Beim anschließenden 2:0 hielt es uns verständlicherweise nicht mehr auf unseren Sitzen - steht auf, wenn Deutschland verloren hat. Aufstehen, und nix wie rüber zum italienischen Restaurant und Ramazotti bestellt (wo wir uns dann anhören mußten, daß das deutsche Team gut gespielt habe. Jo?). Doch dann wurde Toitschland doch noch Weltmeister, aber dazu später mehr (z.Zt. ist meine Laune noch viel zu gehoben).
Zweitens, überbordende Anglizismen sind zu entschuldigen, vielen Dank. Das kommt davon, wenn man zu viel Doctor Who und überhaupt alles Mögliche im O-Ton schaut. (Anglizismen, on the other hand, sind ohnehin the way to go, considering all those dorkheads von der "Reinhaltung-der-deutschen-Rasse, ups: Sprache"-front. Screw them. Hard.)
Ok, on with the text. Habe mich, mutig wie ich eigentlich nicht bin, einem Selbstversuch unterzogen: Buffy the Vampire Slayer - oder, wie die lokalisierte Fassung so eloquent genannt wird, Buffy - Im Bann der Dämonen. Hatte eigentlich versucht, die Serie im Original zu schauen, aber das geht ja mal garnicht, die deutsche Lokalisierung ist weit pointierter und intelligenter.
Und so wird Göttin sei dank aus einem "I cannot believe that you are trying to Scully me!" ein "Ich glaub's einfach nicht, daß gerade Sie sich gegen Fakten sperren!". Haben wir noch mal Glück gehabt, diesen Verweis auf eine unbekannte Mystery-Serie hätte ohnehin niemand verstanden. Gleichfalls wird aus "Calm may work for Locutus of the Borg here, but I'm staying freaked out, and I intend to stay that way!" das sinnvollere "Ruhig bleiben kann vielleicht 'ne Mumie, aber ich bin nervös, und das wird sich auch nicht ändern." Danke, von mir und von all diesen Millionen pisaverneinender Teenage-Bücherwürmer in bad old Germany.
Aber nicht nur überflüssige popkulturelle Querverweise wurden getilgt. Beispiel:
Willow: "Ihre Mom ist eine echte..."
Buffy: "... Superfrau?"
Willow: "In der Art, ja."
Witty dialogue, perfect delivery, funny as can be. Nun, zum Vergleich, die alberne Originalfassung:
Willow: "Her Mom's kinda..."
Buffy: "... Nazi-like?"
Willow: "Heil."
Das soll witzig sein? Uh...
Ernsthaft: Wer von Buffy nur die deutsche Fassung kennt, sollte die Serie mal gucken, wie sie eigentlich gedacht war - um festzustellen, daß sie komplett anders (oder zumindest (noch?) besser) ist. So reiht Buffy sich ein in die Serie der durch die Synchro vergewaltigten Shows (Firefly, Futurama, ...).
Klar, "Heil" darf man im deutschen Fernsehen nicht sagen (es sei denn, es folgt ein "Dir"). "Nazi" auch nicht, die gab's ja nicht.
Unkomische, aber wortreiche Anekdote am Rande: in Civilization 4 wird folgender Spruch von Sean Connery vorgelesen, sobald man die "Technologie" Faschismus erforscht hat: "The great masses of the people more easily fall victim to a big lie than to a small one." Laut englischer Version ist diese Aussage von Adolf Hitler. In der deutschen Fassung wird sie einem "deutschen Diktator" zugesprochen. Hitler darf man also auch nicht sagen (seine "Weisheiten" aber schon) - vielleicht wäre es gegangen, wenn man Guido Knopp als deutschen Sprecher gewonnen hätte. Oder hoffen die deutschen ÜbersetzerInnen, die tumben ComputerspielerInnen könnten denken, der Satz wäre von Erich Honeker? Aber, um Buffy zu zitieren: At this point you're abusing sarcasm.
Wo waren wir? Ah - Buffy. So, for your desktop convenience: ein Buffy-Wallpaper. Oh, und bevor Mißverständnisse aufkommen: Firefly's still my favorite. Aber Buffy hat einen entscheidenden Vorzug im Vergleich zu Joss Whedons Meisterstück: mehrere Staffeln.
Apropos großartige deutsche Texte, hier eine kleine Kotzprobe:
Komm spüre meinen Frust
Hab Dynamit um die Brust
Und steh auf dem Dom - geh an den Rand
Und springe. Ich hab den Zünder in der Hand.
Ihr seht mich sterben
Jeder soll jetzt ein Stück erben
Denn ich explodiere
Und ihr kriegt das Geschmiere.
Mein Hirn in Stücken an der Wand
Mein Blut an deiner Hand
Meine Hand in deiner Nase
Keine Asche, keine Vase.
Ihr müßt kotzen
Trotzdem wollt ihr alle glotzen
Ich steh in der Zeitung, das ist gut
Und ihr suhlt in meinem Blut.
Oh, keine Angst, der Text ist nicht von mir. Und, vielleicht ist Angst doch angebracht, es ist nicht der beunruhigenste Text, den der Urheber je verfaßt hat (da war noch was in Richtung "Mutter laß mich wieder rein in deinen Unterleib", aber genug davon).
Jedenfalls ist es lustig und erbauend, daß meine erste Band, damals, im letzten Jahrhundert, tatsächlich in Erwägung gezogen hatte, den Kram auch zu vertonen - was, von irreparablen Schäden am eigenen Verstand mal abgesehen, eine musikalische Herausforderung war. Jedenfalls hat es letzten Endes doch nichts gegeben: niemand aus der Band hat sich getraut, das auch zu singen. Und wer könnte das? Höchstens William fucking Shatner. Trotzdem: keine Asche, keine Vase? Pure genius.
Wo wir gerade bei großartigen Dingen sind, wie schaut's mit alten Gesichtern auf Kölsch-Stangen aus? Whoa, wunderlos und preisbar (kostenlos).
Schon mal aufgefallen, wie die Leute auf Dörfern (bspsw. das Gesicht auf dem Glas) gerne "kein bischen leise" sind? So als, hmmm, hätten sie was zu sagen? Nuja, das haben sie ja auch - vielleicht -, aber dabei geht's wohl nicht um Worte formen, sondern Krach schlagen. Selbiges machen jedoch nicht die Alten, sondern das Jungvolk, und zwar mit Gaspedal und offenem Fenster: umpf-umpf-umpf-quiiiiietsch-umpf-umpf... 19 und kein bischen leise, Glückwunsch.
Aber zurück zum TV. Das Land der Heimatfilme und Arztserien wirkt von Moment zu Moment trostloser.
Ist es denn kein Wunder, daß die Snychro gerade von so vielen als "Sci-Fi" oder Schlimmerem charakterisierten Serien verhunzt sind, wenn das Land der Dichter und Nochdichteren selbiges Genre als minderwertig erachtet. Zugegeben, es gab einmal die Raumpatrouille Orion, aber deren Existenz kann sich wohl niemand erklären.
Fakt bleibt, derartige Shows werden hierzulande nicht Ernst genommen - zumindest von den Fernsehmachenden. Und wie könnte es auch anders sein, sind doch Serien aus Deutschland immer und ausschließlich eindimensional (inklusive der Raumpatrouille): Krimis ohne Thrill, Thrill ohne Drama, Drama ohne Humor, Humor ohne Verstand... you get the idea.
Stellen wir also fest: das deutsche Fernsehen weiß so wenig, was gutes Fernsehen ist, wie die Prisma eine Vorstellung von einem... nun, Prisma hat.
Wohingegegen selbstredend und unüberschaubar jedes Fernsehprogramm das Publikum bekommt, welches es verdient, und dieses verdient das schlimmste. Im und vor'm Fußball treffen sich alle wieder, Gehirn ist an der Garderobe abzugeben. "Ihr seid unsere Weltmeister", behauptet die BamS. Was natürlich bedeuten soll: ihr seid Deutschland, wir auch, ergo seid ihr wir, und somit sind wir Weltmeister. Wir, Deutschland. Desweiteren sind wir mittlerweile nicht nur Deutschland, sondern auch Shub-Jürgens - um diese Behauptung zu unterfüttern, lagen der BamS DIY-Klinsi-Masken zum anspucken, Entschuldigung: ausschneiden bei. Danke, BamS, im Namen aller Jürgens.
Das 3:1 hätte uns erspart bleiben müssen - das Spiel um den dritten Platz war aus der "Not" heraus nie wichtiger und größer als heuer. Sogar so wichtig und groß, daß das Finale nicht mehr die Bohne interessierte - wer ist eigentlich Nebenweltmeister geworden? Ah, jetzt weiß ich's wieder: Italien oder Frankreich.
Zurück zur BamS. In jener gibt "BamS-Autor Helmut Böger" Antwort auf die Frage "Nach der WM: Was tun mit den Deutschland-Fahnen?"
Nun, mir würde schon was einfallen, aber wägen wir zunächst die Vorschläge von "BamS-Autor Helmut Böger" ab:
"Man könnte die Flaggen..."
"... bis zur nächsten EM, WM oder zum Auseinanderbrechen der großen Koalition aufbewahren."
EM und WM leuchtet mir ein. Aber was hilft der Flaggenfetzen beim "Auseinanderbrechen der großen Koalition"? Ehrlich, "BamS-Autor Helmut Böger", du bist mir ein Rätsel. Zum Glück.
"... mit in Urlaub nehmen und damit Liegen reservieren, ein ewiger, fairer, sportlicher Wettkampf zwischen Briten und Deutschen."
Yo, krauts, do that. Ich freu' mich schon auf die Reaktion der englischen Touris. Diese werden sich sicherlich an den anderen sportlichen Wettkampf zwischen Briten und Deutschen erinnern: den Battle of Britain.
"... beim Besuch von US-Präsident George W. Bush in Meck-Pom schwenken."
Meck-Pom - klingt fast wie Pommes beim Mäckes. Aber, tolles Szenario. Wirklich, was für eine urdeutsche und antiamerikanische Idee, lovely. Kudos, Bams-Bams Böger. Oder war's ein Anflug von antifaschistischen Ambitionen, um in "Meck-Pom" die Deutschland- als Ersatz für die Reichskriegsflagge einzuführen?
"... in die Kiste mit dem Weihnachtsschmuck packen und sich 2006 einen schwarz-rot-goldenen Christbaum gönnen."
Und nicht die Kerzen vergessen, bitte.
"... zu Tischsets verarbeiten und Freunde aus Italien zum Labskaus- oder Leberkäs-Essen einladen."
Als wenn es nicht reichen würde, die italienischen Verräter, uh: Freunde, optisch zu foltern. Ehrlich, Birne Böger, da hat wohl jemand den Beruf verfehlt - und Jobs als Folterknecht sind ja wieder en vogue. Dem italienischen Gaumen, der die wohl beste Küche der Welt gewöhnt ist, etwas derart unzulängliches vorzusetzen wie deutsche Cuisine ist widerwärtig.
"... als Sonnenschutz verwenden, falls das schöne Wetter anhält."
Und so versuchen, das Wetter zu ändern?
"... zu Minibikinis umnähen, weil wir eh kaum etwas zu verbergen haben."
You wish, geezer. Und überhaupt, "BamS-Autor Helmut Böger": "wir"? Also auch du, "BamS-Autor Helmut Böger"? Urgh. (Und "kaum etwas"? Hey, Böger-Man, feeling kinda euphemistic?)
"... zu Patriotenkrawatten umarbeiten, an deren Innenseite sich der Text des Deutschlandliedes - nur dritte Strophe! - für unvorhergesehene patriotische Momente im Leben befestigen läßt."
Nur die dritte? Oh, c'mon, "BamS-Autor Helmut Böger", das geht auch besser. Aber "Patriotenkrawatten" sind heuer ja all the rage im Führerbunker.
"... einfach am Auto dranlassen und mal schauen, wie lange sie halten. Anschließend über die mangelnde Qualität meckern."
Und wem die Qualität nicht paßt kann gerne auswandern.
"... als Bucheinband für die im Herbst erscheinenden Erinnerungen von Altbundeskanzler Gerhard Schröder verwenden."
War Schröder laut Bild und BamS nicht der Antichrist? Würde die Flagge demnach nicht Feuer fangen? ... So gesehen: gute Idee.
"... an Belgier verkaufen, mit dem Rat, sie verkehrtrum aufzuhängen."
Wie dumm, "BamS-Autor Helmut Böger", kann man sein? Oder sind's die dummen Belgier, Helmi?
"... beim Protest vorm Kanzleramt gegen die dreiste Steuererhöhung schwenken. Dazu den bewährten Satz rufen: "Wir sind das Volk!""
Aber erstmal das Ende der WM abwarten, versteht sich. Während Phasen des nationaldumpfbackigen Größenwahns ist anderes egal oder viertrangig. Wer anders denkt ist Nestbeschmutzer.
Im Großen und Ganzen empfiehlt uns "BamS-Autor Helmut Böger" also, herumhängende Flaggen zu zerschnippeln. Way to go, Bögi! Und weit kreativer, als mein Vorschlag gewesen wäre.
Doch direkt nach der WM hängen die deutschen Fahnen wieder auf Halbmast (oh, nicht die Fahnen an Privathäusern und Autos - der Pöbel ist viel zu thick, um sich von ihrem auf die Oberfläche erbrochenen Patriotismus ablenken zu lassen; das konnte selbst das Ende der WM nicht bewerkstelligen - ich meine die mentalen Fahnen in den Hohlbirnen der deutschen Journaille), ist doch ein großer Deutscher verstorben: Rudi Carrell. Wurde gerade noch der achzigste Geburtstag eines anderen großen Deutschen (Peter Alexander) gefeiert... naja, wenigstens hat Carrell mit der Abgabe des metaphorischen Löffels gewartet, bis Deutschland das wahre Endspiel bestritten hatte. Über die Toten nur Gutes, oder so, deshalb: mit Rudi Carrell geht ein großer Batzen des Niveaus im deutschen Fernsehen. Und das ist nichts als die Wahrheit.
Dann war da noch Mrs. und Mr. Lidl, denen wir den "Klappstuhl Deutschland" zu verdanken haben. Vierte Reihe links, direkt hinter dem "Klappspaten Deutschland", dem "Eimer Deutschland", und dem "Lappen Deutschland".
So, okay, die "Jungs" sind nur Dritte geworden, und nicht wie von der/den SS versprochen Weltmeister (it's a fact, Bild, BamS und SuperSonntag - get over it), aber muß man deswegen gleich persönlich werden. Oh, was? SS versprach den Titel für "54, 74, 90, 2010"? Klar, klingt als Refrain auch besser - also kein Grund für Beleidigungen.
Und wenn 2010 auch nicht klappt, wie wäre es mit "54, 74, 90, 2038"?
Andererseits, nicht alles ist hoffnungslos in Pisaland, dank einer eindrucksvollen Demonstration der Unzulänglichkeiten des hierzulande reichlich beliebten Prinzips des "Lernen durch Schmerz". Neulich, bei einem der zahllosen Ein-Euro-Shops (bei welchem das moderne Sklaventum sich vergegenwärtigen muß, daß sie für jeden Schundartikel eine Stunde arbeiten müssen): bei Toreschluß beginnt die Belegschaft, die hohen Rollwagen vor dem Laden in selbigen zu rollen. Problem: Rollwagen plus Preisschild ("1 €", huh) sind höher als der Türrahmen. Resultat: ein Preisschild auf den Kopf der Verkäuferin. Reaktion: erschrockenes "Aua". Ok, kann passieren. The show must go on. Also, zweites Rolldingens, wieder mit Preisschild obenauf. An der Tür: erschrockenes "Aua". Und das, wirklich, war sehr, sehr bewundernswert.
Zum Abschluß eine kleine Sensation - wir haben eine neue Nummer Eins auf den Käse-Charts! Verabschieden müssen wir uns vom Butterkäse, aber das ist ein Verlust, den wir verkraften können, huh? Zudem wurde Leberkäse disqualifiziert (dank an BamSi-Helmi - ohne dich hätten wir diesen Betrug nie aufgedeckt!).
5. Schmierkäse (auf Toast)
4. Gorgonzola (auf Pizza)
3. Alter Gouda
2. Parmesan
1. Maasdammer
Herzlichen Glückwunsch, Mister M. Tah-tah.
P.S: Too long. Didn't read.
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