Beating the dead horse since 2005.
Dieser Blog drückt zwar die Meinung des Autors, nicht aber die der Lesenden aus. Falls doch, ist diese wieder manuell einzudrücken. Nicht für empfindliche Naturen. Ent- und Benutzung auf eigene Gefahr, und mindestens zweimal die Woche. Im übrigen, ich unterstehe nur einem Gericht, mir selbst, und das Urteil jedes anderen ist mir gleichgültig. There is no Sanity Clause.
Mittwoch, Juni 18, 2008
Fast da: Spore.
Es kommt und kommt nicht: Spore. Na, das stimmt ja nun nicht, schließlich gibt es erstens einen angeblichen Releasetermin (diesen September), und zweitens seit heute/gestern (abhängig von der Zeitzone, duh) eine Demo des Spore Creature Creators. Also los, runterladen. Die anderen machen's doch auch.
Freitag, Mai 23, 2008
Wenn deine Argumente dich überholen
Lieber spät als nicht mehr möchte ich in gebührender Länge über einen Artikel in der Jungle World palavern, der es leider in sich hat: "Wenn die Wirklichkeit dich überholt", von Roger Behrens, aufgehangen am unlängst erschienenen "Grand Theft Auto IV" (GTA IV). Über diesen darf man denken, was man will - ein paar eklatante Disinfen sollen nicht unkommentiert bleiben.
Jupp, S.T.A.L.K.E.R. (!) kennt kein Mensch mehr. Doch man mag sich wundern, wie willkürlich dieser Griff in den Fundus der Computer- und Videospiele ist. S.T.A.L.K.E.R. war ok, aber nicht großartig, mit einer durchschnittlichen Bewertung von geschätzten 80% - schwerlich ein Meilenstein der Videospielgeschichte. Andere Spiele jedoch bleiben sehr wohl im kulturellen Gedächtnis; Serien zumeist (denn alles, was derartigen Erfolg genießt, bekommt ein Sequel, logisch), aber nicht ausschließlich. Kein Zufall jedenfalls, dass ausgerechnet ein Spiel aus dem ausgelutschtesten, innovationsärmsten und gameplaysimpelsten Genre herausgegriffen wurde - Egoshooter sind das spielerische Äquivalent der Boy Group-Retorten.
Die Grafik von S.T.A.L.K.E.R. war wie das gesamte Spiel (nett, nicht topp), und World of Warcraft (WoW) ... wer hier von wirklichkeitsgetreuer (mit oder ohne Anführungszeichen) Grafik spricht, schreibt entweder seine Artikel auf der Schreibmaschine, oder biegt sich nun bereits zum zweiten Mal ein Argument zurecht.
"Und dergleichen" ... der Erfolg von WoW sucht seinesgleichen, zum dritten Male wird also konstruiert. Worin die Faszination von WoW besteht, ist leicht erklärt: Interaktion und Auseinandersetzung mit anderen Menschen via WoW-Interface ("der Welt schönster Chat-Client"), sowie flottes und regelmäßiges Verbessern des eigenen Charakters ("pling") - hier holt sich die Jugend, was ihr im "realen Leben" verwehrt bleibt: soziale Vernetzung und Anerkennung. Mit Zerstörung hat das nichts zu tun.
Dass in GTA IV auch Bahn gefahren wird, sei nur am Rande erwähnt.
Liebste Jungle World, es scheint, als wenn ihr eure Redaktion am liebsten in die Rudi-Dutschke-Straße verlegen wolltet. Lassen, das.
Mit Blockbuster-Filmen und trivialmythischen Romanen teilen die millionenfach verkauften Computerspiele auch die Kurzlebigkeit. Der enorme ökonomische Erfolg findet keine Entsprechung im »kulturellen Kanon«. Kaum jemand redet noch von »Stalker – Shadow of Chernobyl«, dem Kassenschlager des vergangenen Jahres. Und dennoch sind solche Produkte in ihrer soziokulturellen Bedeutung keineswegs zu unterschätzen. Sie sind historisch irrelevant, und gleichzeitig sind sie nichts anderes als ein adäquater Ausdruck der Geschichte der Gegenwart; Ausdruck der Funktion, die die Software und die Hardware im Alltag der Menschen haben.
Jupp, S.T.A.L.K.E.R. (!) kennt kein Mensch mehr. Doch man mag sich wundern, wie willkürlich dieser Griff in den Fundus der Computer- und Videospiele ist. S.T.A.L.K.E.R. war ok, aber nicht großartig, mit einer durchschnittlichen Bewertung von geschätzten 80% - schwerlich ein Meilenstein der Videospielgeschichte. Andere Spiele jedoch bleiben sehr wohl im kulturellen Gedächtnis; Serien zumeist (denn alles, was derartigen Erfolg genießt, bekommt ein Sequel, logisch), aber nicht ausschließlich. Kein Zufall jedenfalls, dass ausgerechnet ein Spiel aus dem ausgelutschtesten, innovationsärmsten und gameplaysimpelsten Genre herausgegriffen wurde - Egoshooter sind das spielerische Äquivalent der Boy Group-Retorten.
Allgemein wird die realistische, »wirklichkeitsgetreue« Grafik, die Computerspiele wie »Grand Theft Auto«, »Stalker« oder »World of Warcraft« bieten, begeistert gefeiert.
Die Grafik von S.T.A.L.K.E.R. war wie das gesamte Spiel (nett, nicht topp), und World of Warcraft (WoW) ... wer hier von wirklichkeitsgetreuer (mit oder ohne Anführungszeichen) Grafik spricht, schreibt entweder seine Artikel auf der Schreibmaschine, oder biegt sich nun bereits zum zweiten Mal ein Argument zurecht.
Ein Computerspiel, in dem statt Auto Eisenbahn gefahren wird, in dem Städte aufgebaut statt zerstört werden, ist langweilig; mit »World of Warcraft« und dergleichen können Spiele wie »Railroad Tycoon« oder »SimCity« nicht mithalten.
"Und dergleichen" ... der Erfolg von WoW sucht seinesgleichen, zum dritten Male wird also konstruiert. Worin die Faszination von WoW besteht, ist leicht erklärt: Interaktion und Auseinandersetzung mit anderen Menschen via WoW-Interface ("der Welt schönster Chat-Client"), sowie flottes und regelmäßiges Verbessern des eigenen Charakters ("pling") - hier holt sich die Jugend, was ihr im "realen Leben" verwehrt bleibt: soziale Vernetzung und Anerkennung. Mit Zerstörung hat das nichts zu tun.
Dass in GTA IV auch Bahn gefahren wird, sei nur am Rande erwähnt.
Liebste Jungle World, es scheint, als wenn ihr eure Redaktion am liebsten in die Rudi-Dutschke-Straße verlegen wolltet. Lassen, das.
Dienstag, Mai 20, 2008
Peniscopter FTW
Der russische Oppositionsgroßmeister Garry Kasparov sah sich kurz ins Second Life versetzt, als ein Überraschungsgast während einer Kundgebung hereinschwebte:
Note to self: in Kürze mit dem Basteln beginnen. Für den diesjährigen Karlspreis kommt es leider zu spät ...
Note to self: in Kürze mit dem Basteln beginnen. Für den diesjährigen Karlspreis kommt es leider zu spät ...
Mittwoch, April 23, 2008
Super Guitar Hero Mario
Hab ich da eben gesagt, meine Webcam sei zu pipapopelig? Für diese artistische Meisterglanzleistung reicht es allemal:
Super Mario Bros. Theme, Guitar Hero Style
Rock on!
Super Mario Bros. Theme, Guitar Hero Style
Rock on!
Penn & Pope
Warum hier wenig passiert? Weil die weite Welt des vloggings doch um einiges spannender ist als herkömmliche Blogs. Da werde ich dann auch gerne zum reinen Konsumenten (in Ermangelung einer vernünftigen Kamera - meine Webcam ist einfach zu popelig).
Anyways, ein Typ der zeigt, wie es richtig geht (auch wenn er dafür bezahlt wird, aber das ist ein anderes Thema) ist Penn Jillette, die sprechende Hälfte von Rebo and Zooty, Entschuldigung: Penn & Teller. Penn ist zwar bis zum Erbrechen liberal (ab und an bezeichnet er sich als "Anarcho-Kapitalisten"), aber im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen ist er zudem erstens witzig und zweitens immerhin konsequent.
Heute geht es wie so häufig um Religion, eines seiner Lieblingsthemen, schließlich ist Penn in brachialster Offenheit Atheist. Trotzdem ist er wie üblich mit dem Papst einer Meinung:

Und das sollte das Motto des Jahres für alle Katholen und sonstige Abergläubige sein: Go Dungeons & Dragons.
Anyways, ein Typ der zeigt, wie es richtig geht (auch wenn er dafür bezahlt wird, aber das ist ein anderes Thema) ist Penn Jillette, die sprechende Hälfte von Rebo and Zooty, Entschuldigung: Penn & Teller. Penn ist zwar bis zum Erbrechen liberal (ab und an bezeichnet er sich als "Anarcho-Kapitalisten"), aber im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen ist er zudem erstens witzig und zweitens immerhin konsequent.
Heute geht es wie so häufig um Religion, eines seiner Lieblingsthemen, schließlich ist Penn in brachialster Offenheit Atheist. Trotzdem ist er wie üblich mit dem Papst einer Meinung:
From Crackle: Penn Says- I Agree with the Pope

Und das sollte das Motto des Jahres für alle Katholen und sonstige Abergläubige sein: Go Dungeons & Dragons.
Samstag, März 29, 2008
Von Wölfen und Windhunden - Neues vom Verein e.V.
Eine der Unannehmlichkeiten einer geregelten Arbeit (neben kaputtem Rücken und Sex mit den Chefs) ist das omnipräsente Radioprogramm. Beispiel WRD 2, welches uns letzten Freitag kurz vor Feierabend mit einem Interview zum Thema "Sauber Deutschsprech, Kruzifix!" (o.s.ä.) beglückte (im Gegensatz zu den Chefs, die hatten Migräne).
Interviewpartner war Wolf Schneider, Autor des angeblich ironisch betitelten Machwerks "Speak German!". Er ist, neben Walter Krämer und Josef Kraus, Mitbegründer der grenzdebilen Aktion "Lebendiges Deutsch", und damit Miterfinder des "Hingehers", der "Denkrunde", des "Glücktopfs", des "Netzplauderns" und weiterer babylonischer Worthülsen.
Schneider offerierte, wie man es erwarten konnte, Ersatzvokabeln für gängige englische Begriffe. Schenkelklopfbeispiel? "Software" sei durch "Betriebssystem" zu ersetzen. Ja, so wird die deutsche Sprach' nicht nur erfolgreich reanimiert, es zieht zugleich auch ein neuer Duft der Verständlichkeit mit ein (bitte nicht mit Verwesungsgeruch verwechseln). Anwendungsbeispiel: "Alter, halt die Fresse, da hab ich mir doch dieses Freie Ware Betriebssystem runtergeholt, nur zwoeinhalb Riesenbrocken, du Missgeburt."
Wo Schneider kein Prob mit hat, sind altehrwürdige Anglizismen wie Sport oder Sex (kennt der unsere Chefs?). Bravooo, du Geistesgröße - man stelle sich vor, der Verein e.V. wäre nicht erst 1997, sondern (willkürliches Beispiel) bereits 1933 gegründet worden, und Zeter und Mordio hätte auch jene Begriffe befallen.
Ladies and Gentlemen, die Aufwärmphase des diesjährigen Internationalen Day des Denglish hat begonne. Schließlich hat der Verein e.V. mittlerweile seine Gegenveranstaltung: den "Internationalen Tag der Muttersprache".
Warum nicht die Gelegenheit nutzen, und der Aktion "Living German" ein paar nette Vorschläge zum aktuell gesuchten Word of the Month ins Poesiealbum schreiben ... gesucht ist möglichst sinnentfremdendes Pseudodeutsch für "all you can eat". "Ess dich fett"? "Fressen bis zum Kotzen"? "Mehr zu Spachteln als jedes Dritteweltland"? Ich tippe, weil es so schön ins restliche Angebot der Action Sprekken Deutsch passt, auf "Schaufelweiseschlucken".
Interviewpartner war Wolf Schneider, Autor des angeblich ironisch betitelten Machwerks "Speak German!". Er ist, neben Walter Krämer und Josef Kraus, Mitbegründer der grenzdebilen Aktion "Lebendiges Deutsch", und damit Miterfinder des "Hingehers", der "Denkrunde", des "Glücktopfs", des "Netzplauderns" und weiterer babylonischer Worthülsen.
Schneider offerierte, wie man es erwarten konnte, Ersatzvokabeln für gängige englische Begriffe. Schenkelklopfbeispiel? "Software" sei durch "Betriebssystem" zu ersetzen. Ja, so wird die deutsche Sprach' nicht nur erfolgreich reanimiert, es zieht zugleich auch ein neuer Duft der Verständlichkeit mit ein (bitte nicht mit Verwesungsgeruch verwechseln). Anwendungsbeispiel: "Alter, halt die Fresse, da hab ich mir doch dieses Freie Ware Betriebssystem runtergeholt, nur zwoeinhalb Riesenbrocken, du Missgeburt."
Wo Schneider kein Prob mit hat, sind altehrwürdige Anglizismen wie Sport oder Sex (kennt der unsere Chefs?). Bravooo, du Geistesgröße - man stelle sich vor, der Verein e.V. wäre nicht erst 1997, sondern (willkürliches Beispiel) bereits 1933 gegründet worden, und Zeter und Mordio hätte auch jene Begriffe befallen.
Ladies and Gentlemen, die Aufwärmphase des diesjährigen Internationalen Day des Denglish hat begonne. Schließlich hat der Verein e.V. mittlerweile seine Gegenveranstaltung: den "Internationalen Tag der Muttersprache".
Warum nicht die Gelegenheit nutzen, und der Aktion "Living German" ein paar nette Vorschläge zum aktuell gesuchten Word of the Month ins Poesiealbum schreiben ... gesucht ist möglichst sinnentfremdendes Pseudodeutsch für "all you can eat". "Ess dich fett"? "Fressen bis zum Kotzen"? "Mehr zu Spachteln als jedes Dritteweltland"? Ich tippe, weil es so schön ins restliche Angebot der Action Sprekken Deutsch passt, auf "Schaufelweiseschlucken".
Donnerstag, März 13, 2008
Zeit, um wirklich gesund zu werden: der gute Rat
Was tut man nicht alles, wenn man kränkelt. Dabei liegt das Gute oft so nah - unter dir, wie sich schnell herausstellen wird.
Wie so viele andere war auch ich zunächst Eigenurinjunkie. Die Sucht nach dem gelben Saft ist jedoch schwierig zu kontrollieren: alle paar Stunden muss man pinkeln, alle paar Stunden wird der Pappbecher unter den Zapfhahn gehalten. Gerade in der Mittagspause führt der Genuss dieser körpereigenen Medizin zu vielen bösen Blicken.
Das Zauberwort lautet deshalb: Eigenkottherapie. Hierbei werden die selbst produzierten Fäkalien in kleinen oder (bei Erwachsenen) größeren Mengen verzehrt, gespritzt (nur bei Dünnschiss zu empfehlen) oder ins Auge gedrückt (nicht bei Dünnschiss zu empfehlen - brennt wie die Sau). Je nach Leiden oder Verletzung kann die Wurst ins Ohr oder die Nase gepresst oder als natürlicher Wundverband angebracht werden.
Fast jedes Wehwehchen und beinahe jede Krankheit kann so behandelt oder, bei regelmäßigem Verzehr, gleich vermieden werden. Der Erfolg ist garantiert. Kot enthält Ballaststoffe, Stärke und Wasser, was an sich ja schon mal urgesund ist. Zudem sind Lecithin und andere Phospholipide mit am Start. Stercobilin und Co. sind ebenfalls nicht zu verachten. Und das Tolle ist: der Körper produziert genau so viele dieser Gesundmacher, wie man braucht.
Also, komm mal zu Potte.
Wie so viele andere war auch ich zunächst Eigenurinjunkie. Die Sucht nach dem gelben Saft ist jedoch schwierig zu kontrollieren: alle paar Stunden muss man pinkeln, alle paar Stunden wird der Pappbecher unter den Zapfhahn gehalten. Gerade in der Mittagspause führt der Genuss dieser körpereigenen Medizin zu vielen bösen Blicken.
Das Zauberwort lautet deshalb: Eigenkottherapie. Hierbei werden die selbst produzierten Fäkalien in kleinen oder (bei Erwachsenen) größeren Mengen verzehrt, gespritzt (nur bei Dünnschiss zu empfehlen) oder ins Auge gedrückt (nicht bei Dünnschiss zu empfehlen - brennt wie die Sau). Je nach Leiden oder Verletzung kann die Wurst ins Ohr oder die Nase gepresst oder als natürlicher Wundverband angebracht werden.
Fast jedes Wehwehchen und beinahe jede Krankheit kann so behandelt oder, bei regelmäßigem Verzehr, gleich vermieden werden. Der Erfolg ist garantiert. Kot enthält Ballaststoffe, Stärke und Wasser, was an sich ja schon mal urgesund ist. Zudem sind Lecithin und andere Phospholipide mit am Start. Stercobilin und Co. sind ebenfalls nicht zu verachten. Und das Tolle ist: der Körper produziert genau so viele dieser Gesundmacher, wie man braucht.
Also, komm mal zu Potte.
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